Zweite Herren lÀsst den Knoten platzen

Am vergangenen Wochenende schnĂŒrten die Volleyballer des Werdener Turnerbundes nach kurzer Pause wieder die Sportschuhe. Der zweiten Herrenmannschaft gelang dabei mit dem ersten Sieg in der laufenden Saison der erhoffte Befreiungsschlag. Die Erstvertretungen der Herren und Damen ließen hingegen die Punkte im heimischen Sportpark Löwental liegen, wĂ€hrend die Zweite Damen ihre Siegesserie fortsetzte.


Herren – WTB I
Der WTB I hat derzeit mĂ€chtig Sand im Getriebe. Spielerisch knarzt und knirscht es an vielen Punkten, sodass es nach dem Derbysieg zum Auftakt nun die dritte 0:3-Niederlage in Folge setzte. Gegen den PSV Bochum, einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt in der Landesliga, legten die WTB’ler einen blutleeren Auftritt auf das Hallenparkett im Löwental und ließen Elan, Effizienz und Esprit vermissen. Der Kontrahent aus Bochum hebelte den Spielfluss der Werdener mit den spielerischen und taktischen Grundtugenden des Volleyballsports aus. Alle drei SĂ€tze des WTB waren geprĂ€gt von unerzwungenen Fehlern und offensiver Harmlosigkeit. Erst zum Ende des Spiels besserte sich das Spiel der Werdener, was sich allerdings in reiner Ergebniskosmetik wiederspiegelte und an der deutlichen Niederlage nichts mehr Ă€nderte.


WTB II
Die Zweitvertretung hat mit einem verdienten 3:0-Sieg ĂŒber die SG Herne/Grumme den Bock erfolgreich umgestoßen und den ersten Saisonsieg eingefahren. Mit drei Niederlagen im GepĂ€ck ging es zum punktlosen Tabellenletzten nach Herne. Dabei begann der WTB II mit minuziöser Aufmerksamkeit und totaler Fokussierung auf jeden Ballwechsel und zog dem Kontrahenten damit frĂŒh mit einem komfortablen Punktepolster davon. Starken AufschlĂ€gen und gute Angriffen von allen Positionen hatte Herne nichts entgegenzusetzen. Die logische Folge war der souverĂ€ne 25:16-Satzgewinn. Mit der FĂŒhrung im RĂŒcken ließen die WTB’ler in den weiteren zwei SĂ€tzen die ZĂŒgel etwas schleifen und brachten den Kontrahenten damit ins Spiel. Bevor Herne jedoch an einem Satzerfolg schnuppern durfte, erhöhten die Werdener kaltschnĂ€uzig das Tempo und zogen dem Tabellenletzten damit den Zahn. Unterm Strich stehen drei souverĂ€n eingefahren Punkte fĂŒr in allen Belangen ĂŒberlegene Werdener, die damit einen Bogen um die rote Laterne gemacht haben und diese in Herne ließen.


Damen – WTB I
„Irgendwie war das heute ein verquerter Tag“; mit diesem Fazit und windschiefer Miene zog Coach Christian Perband nach der 1:3-Niederlage seiner Damen gegen Blau-Weiß Dingden ResĂŒmee. Dabei war die Vorfreude unter den Spielerinnen und zahlreichen AnhĂ€ngern auf den Heimspieltag im Löwental ausgesprochen groß. Doch bereits zum Auftakt des Spiels agierten die Werdenerinnen zu halbherzig und mit einer hohen Fehlerquote. Der schnelle 2:8-RĂŒckstand war im ersten Satz nicht mehr zu drehen. Im guten zweiten Satz prĂ€sentierten sich die Gastgeberinnen dann auf Augenhöhe. Das variable Offensivspiel von Außenangreiferin Kappenberg brachte den Satzausgleich fĂŒr den WTB und damit den vermeintlichen Spielrhythmus. Doch dieser Schein trog. Rasch verfielen die Hausherrinnen wieder in alte Muster aus dem ersten Satz. Viele Eigenfehler und eine schlechte Abstimmung auf dem Feld ermöglichten den GĂ€ste aus Dingden den verdienten, aber zu einfachen, 3:1-Sieg. Dennoch gab sich Perband zum Abschluss kĂ€mpferisch: „Es ist immer schade wenn der Gegner nur wenig fĂŒr einen Sieg investieren muss. Beim nĂ€chsten Spiel machen wir das besser!“


WTB II
Drei Spiele, drei Siege und ein SatzverhĂ€ltnis von 9:1. Die Zweitvertretung der Damen zerrupft die Gegner derzeit reihenweise und fĂŒhrt souverĂ€n die Tabelle der Kreisliga an. Auch der Stadtrivale MTG Horst fand am Wochenende kein Mittel gegen die aufstrebenden Werdenerinnen und musste sich mit 0:3 geschlagen geben. Trainer Sven Heimeshoff standen diesmal nur sieben Spielerinnen gegen den unerfahrenen Kontrahenten aus Horst zur VerfĂŒgung. Diese Sieben erledigten ihren Auftrag jedoch anstĂ€ndig. Zuspielerin Anne-Sophie Teigelkamp fĂ€cherte das Spiel mit prĂ€zisen BĂ€llen ĂŒber Außen, Kopf und RĂŒckraum immer wieder auf und servierte der gut aufgelegten Diagonalangreiferin Svea Ketteler die Angriffe auf dem Silbertablett. Die drei Punkte gegen die ĂŒberforderten Gegnerinnen waren die logische Konsequenz. Heimeshoff war nach dem Spiel angesichts der fortwĂ€hrenden TabellenfĂŒhrung mit der Vorstellung seiner Damen zufrieden: „Wir haben heute unseren Stiefel runter gespielt. Hin und wieder waren wir etwas zu unkonzentriert, aber ich bin mit dem Spiel zufrieden“.


WTB III
Die dritte Damenmannschaft musste nach zwei gelungenen Auftritten den ersten spielerischen RĂŒckschritt hinnehmen. Gegen den Weseler TV setzte es eine 1:3-Niederlage. Dabei kamen die Werdenerinnen gut aus den Startlöchern. In der engen Partie gelang es dem WTB, die sehr routinierten Kontrahentinnen in Schach zu halten. Mit 28:26 wurde der erste Satz erfolgreich nach Hause gebracht. In den folgenden SĂ€tzen konnten die WTB’lerinnen jedoch nie an die Leistung aus dem ersten Satz anknĂŒpfen. „Die Annahme war der SchlĂŒssel des Spiels“, analysierte Interimstrainerin Dagmar Francke, „durch die mangelnde PrĂ€zision fehlte die Möglichkeit eines vernĂŒnftigen Zuspiels und daher waren die wenigen Angriffsmöglichkeiten zu gering.“ In drei deutlichen SĂ€tzen war der WTB dem Konkurrenten aus Wesel unterlegen.

 

Burkhard Leise