Sieg im Kellerduell

Pünktlich zu den Martinszügen bummelte auch die Erstvertretung der WTB-Volleyballer der Herren mit der roten Laterne in der Hand zum Kellerduell gegen die SG Herne-Grumme. Nach strapaziösen Minuten verbuchte der WTB I den zweiten Saisonsieg auf der Habenseite. Die Zweitvertretung musste sich am vergangenen Spieltag erneut knapp geschlagen geben, während die Niederlage der ersten Damenmannschaft deutlicher ausfiel. Bei der Zweit- und Drittvertretung der Damen hingegen durfte gefeiert werden.


Herren

WTB I – SG Herne/Grumme 3:2
Letzter gegen Vorletzter. Der WTB I war vor dem Spiel gegen die SG Herne/Grumme zum Punkten verdammt. Und siehe da: Im Kellerduell ließen die Werdener ihr Können – zumindest phasenweise – wieder aufblitzen und feierten den ersehnten Brustlöser. Der Auftakt des Spiels stand symbolisch für die Ausgeglichenheit der Spielstärke der beiden Kontrahenten. Mit einem hauchdünnen Vorsprung zog der WTB den ersten Satz mit 25:23 an Land. Was folgte, war eine tiefe Talsohle der Volleyballer von der Brehm. Trotz der Satzführung ließen der Turnerbundler ihr technisches Können auf der Bank und zeigten große spielerische Mängel. Der Konkurrent aus Herne, der zuvor in der Tabelle am WTB vorbeigezogen war, ging durch ein simples Spielmuster und platzierte Aufschläge mit 2:1-Sätzen in Führung. Doch als alles nach dem alten, bekannten Spielverlauf aussah, zeigten die Werdener Biss. Mittelblocker Benjamin Geißler wuchtete den WTB mit kraftvollen Angriffen zum Satzausgleich und damit in den Tiebreak. Das Interimstrainergespann Torben und Sven Heimeshoff hatte zuvor die richtigen, taktischen Schlüsse gezogen, sodass der fünfte Satz ein Schaulaufen der WTB’ler wurde. Dank eines eisernen Blocks fanden die Werdener ihre Spielfreude wieder und dominierten mit 15:07 den finalen Akt. Mit den immens wichtigen zwei Punkten hat der WTB den letzten Tabellenplatz verlassen und sich damit zwar nur ein wenig Luft verschafft im Abstiegskampf der Landesliga, doch für das Selbstvertrauen der jungen Truppe war die Sieg von elementarer Bedeutung.


WTB II – PSV Bochum 2:3
Die Zweitvertretung erlebte am vergangenen Spieltag ein ernüchterndes Déjà-vu. Nach der zuvor denkbar knappen Niederlage gegen den TB Osterfeld schlichen die Werdener gegen den PSV erneut mit 2:3 als Verlierer vom Feld. Doch trotz der statistischen Parallelitäten gab es auf dem Feld nicht zu übersehende Unterschiede. Denn der WTB II legte einen Start zum Vergessen hin. Angriffe, Aufschläge und die Annahme genügten keinesfalls den eigenen Ansprüchen und brachten den folgerichtigen Rückstand ein. Die WTB’ler fanden erst im zweiten Satz den Zugang zum Spiel. Jedoch keinesfalls durch spielerische Leichtigkeit, sondern durch reinen Kampfgeist. Marwin Kock tat sich hier auf der ungewohnten Außenposition hervor und lotste den WTB II zum Satzausgleich. Doch im Spiel der Werdener vermisste man jegliche Art der Konstanz. Überzeugende Blockaktionen und ein vermeintlicher Aufschwung wurden immer wieder durch unerklärliche Eigenfehler durchkreuzt. Diese Achterbahnfahrt führte den WTB II bis in den Tiebreak. Hier zog die Zweitvertretung zum insgesamt dritten Mal in dieser Saison, und zum zweiten Mal in Folge, um Nuancen den Kürzeren und musste sich mit 12:15 geschlagen geben. Durch die Leistungssteigerung ab dem zweiten Satz nahm der WTB II zwar einen Punkt mit, an den nach dem ersten Satz kaum noch einer geglaubt hat, doch für Rainer Marliani war das nur wenig Trost: „Es überwiegt der Frust“, so der Außenangreifer, „ob der eigenen insgesamt schwachen Vorstellung und der vergebenen Chance, sich mit einem Sieg Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.“


Damen
WTB I – SV BW Dingden IV 0:3
Mit den zuversichtlichen Ambitionen, endlich wieder drei Punkte einzufahren, fuhren die Werdenerinnen zum Duell gegen Blau-Weiß Dingden. Doch schon von Beginn an war zu sehen, dass dies nicht der Tag der WTB’lerinnen war. Zu viele Abstimmungsfehler ließen den WTB nur in der ersten Hälfte des Auftaktsatzes mithalten. Dingden setzte sich immer mehr ab und sicherte sich den ersten Satz. Im zweiten Satz gesellten sich zu den fortwährenden Unstimmigkeiten auf dem Feld noch Annahme- und Aufbauprobleme, wodurch der Kontrahent vom Niederrhein auch den zweiten Satz für sich entschied. Nach einem verheißungsvollen Auftakt im dritten Satz, inklusive einer 6:2-Führung, verletzte sich Außenangreiferin Krause und musste in die Kabine. Geschockt von diesem Zwischenfall gaben die Werdenerinnen den grade erspielten Vorteil aus der Hand und mussten sich verdient mit 0:3 geschlagen geben.


WTB II – VC Essen Borbeck IV 3:2
Für Trainer Sven Heimeshoff gab es für seine Mannschaft trotz der zwei eingefahrenen Punkte noch reichlich Luft nach oben. Denn der WTB II startete mit vielen Eigenfehlern und drucklosen Angriffen in die Partie. Den Borbeckerinnen wurde das Aufbauspiel zu einfach gemacht, was einen 0:1-Satzrückstand zur logischen Folge hatte. Nach einer personellen Umstellung fanden die Werdenerinnen endlich den ersehnten Zugriff. Linda Schanze katapultierte ihr Team mit einer brillanten Aufschlagserie zum Satzausgleich, ehe sich der Schlendrian im dritten Satz wieder einschlich. Durch ein zu fahriges Aufbauspiel geraten die WTB’lerinnen erneut in Rückstand. Mit dem vierten Satz wurden alle Reserven mobilisiert und der entscheidende Tiebreak erreicht. Hier zeigten die Werdenerinnen großen Kampfgeist und spielerische Finesse, wodurch ein Rückstand gedreht und das Spiel gewonnen wurde. Heimeshoff registrierte als aktueller Tabellenzweiter zufrieden den knappen Abstand zur Tabellenspitze, ärgerte sich jedoch „über einen verschenkten Punkt“, so der WTB-Coach.


WTB III – MTG Horst IV 3:0
Die jungen Damen der Drittvertretung schwebten nach dem ersten Saisonsieg auf Wolke sieben. Nach zuletzt immer überzeugenderen Auftritten machten die Werdennerinnen den nächsten Schritt und feierten mit einem 3:0 über MTG Horst IV den ersten Sieg in der laufenden Spielzeit. Im heimischen Sportpark Löwental überzeugten die Newcomerinnen drei Sätze lang durch ein gutes Zusammenspiel und aufopferungsvollen Einsatz. Trainerin Monika Seifert hat die Akteurinnen zu einer mental gefestigten Mannschaft geformt, die auch bei einem Rückstand den Glauben an die eigenen Stärke nicht verliert. Der Stadtrivale aus Horst kapitulierte vor den druckvollen Aufschlagen von Vera Seifert und dem cleveren, variantenreichen Zuspiel von Svantje Voit. Trainerin Seifert war nach dem Spiel vor vollem Haus rundum zufrieden: „Kein Punkt wurde aufgegeben, und jeder versprungene Ball wurde erlaufen. Ich freue mich sehr, dass dieses Team jetzt auch den ersten Sieg in dieser Saison eingefahren hat.“

Burkhard Leise