Die Volleyballer des Werdener Turnerbundes hatten am ersten Spieltag des neuen Jahres noch Sand in den Augen und die winterliche MĂŒdigkeit noch nicht aus den Knochen. Anders sind die teilweise unerklĂ€rlichen Auftritte nicht in Worte zu fassen. Nur die zweite Damenmannschaft zog den einzigen Sieg an die Brehm.
Damen Bezirksliga
WTB I â Tusem III 1:3
Die Erstvertretung der Damen zog im Kellerduell gegen die dritte Mannschaft des Tusem den KĂŒrzeren und war nach der Niederlage ob der eigenen schwachen Darbietung sichtlich bedient. Dabei fing alles so gut an: Die Werdenerinnen beherrschten mit guten AufschlĂ€gen und sicheren Angriffen das Spiel und lagen schnell mit 24:15 in Front, ehe der altbekannte Schlendrian Einzug erhielt. Mit GlĂŒck und Geschick schaukelte der WTB den Auftaktsatz nach Hause, um im zweiten Satz die zuvor verlorengegangene Konzentration wieder aufzunehmen. Trainer Christian Perband zeigte sich bis zum Punktestand von 23:17 zufrieden. âDoch dann kam alles andersâ, bemĂ€kelte der Coach nach dem Spiel. Die labilen WTBâlerinnen brachen ein. In der VerlĂ€ngerung folgte der Satzausgleich, und der rote Faden im Spiel des WTB war dahin. Ein kurzes AufbĂ€umen im vierten Satz entpuppte sich als Strohfeuer und Ă€nderte nichts mehr an der Niederlage. Damit gaben die Turnerbundlerinnen drei Punkte an einen bisher punktlosen Konkurrenten um den Klassenerhalt ab. âBlamabel, aber das gehört zum Sportâ, zog Perband einen Strich unter den Spieltag.
Kreisliga
WTB II â VV Humann Essen V 3:1
Die Damen der zweiten Mannschaft sorgten am Wochenende fĂŒr die einzigen Jubelchöre aus den Kabinen aller Werdener Teams. Engagiert, hellwach und fokussiert kamen die Werdenerinnen aus den verschneiten Startblöcken und setzten dem Stadtrivalen mit spielerischer Finesse zu. Marie Mraovic veredelte den ersten Abschnitt mit starken AufschlĂ€gen und verbuchte damit die SatzfĂŒhrung fĂŒr den WTB. Zum Auftakt des zweiten Satzes schlug das Pendel zu Gunsten der lokalen Kontrahentinnen aus. Die Akteurinnen von der Brehm befanden sich kurzzeitig im kollektiven Tiefschlaf, sodass sich Trainer Sven Heimeshoff beim Punktestand von 0:10 zum Eingreifen gezwungen sah. Nach den personellen Rochaden saugte sich der WTB wieder an die Konkurrenz ran und egalisierte den Punktestand. Erst zwei vermeidbare Eigenfehler zum Satzende beendeten die Aufholjagd und ermöglichten Humann den Satzausgleich. Von nun an nahmen die Werdenerinnen die ZĂŒgel konstant in die HĂ€nde und zeigten ihre spielerische und taktische Reife. Zuspielerin Theodora Smponia und Diagonalangreiferin Svea Ketteler bildeten ein starkes Duo in der Angriffsreihe und fĂŒhrten die Zweitvertretung mit 25:08 und 25:18 zum souverĂ€nen Sieg.
Kreisliga
WTB III â VC Borbeck VI 0:3
FĂŒr Monika Seifert, die Trainerin der Drittvertretung, gab es beim Heimspiel gegen die VC Borbeck einige schlechte Vorzeichen. Durch den Ausfall zahlreicher StammkrĂ€fte mussten die Werdenerinnen personell krĂ€ftig improvisieren. So kam Jugendspielerin Antonia Wegmann gar zu ihrem DebĂŒt bei den Seniorinnen und legte mit der UnterstĂŒtzung ihrer Teamkameradinnen eine ĂŒberzeugende Leistung auf das Hallenparkett. Die Kontrahentinnen aus Borbeck kannten jedoch kein Erbarmen mit den jungen Werdenerinnen und brachten diese mit harten AufschlĂ€gen immer wieder in die Bredouille. Im ersten Satz der Partie musste der WTB mit nur acht eigenen Punkten vor heimischer Kulisse eine bittere Pille schlucken. Doch diese war schnell verdaut. Die Werdenerinnen fanden nun zu ihrem Spiel und boten der Konkurrenz Paroli. Der Favorit aus Borbeck setzte sich jeweils erst am Satzende knapp durch, und somit zeigte sich Seifert durchaus zufrieden mit der dargebotenen Leistung ihrer SchĂŒtzlinge.
Herren Landesliga
WTB I â TSC Eintracht Dortmund 0:3
FĂŒr den WTB I gab es am vergangenen Spieltag gegen den TabellenfĂŒhrer und Verbandsligaabsteiger aus Dortmund nichts zu holen. Die Erstvertretung steckte damit bereits die siebte Zu-Null-Niederlage im zehnten Saisonspiel ein und tritt in der Landesliga als Schlusslicht der Tabelle weiter auf der Stelle. Dabei waren die jungen Turnerbundler zu Beginn der Partie sehr prĂ€sent und zeigten den nötigen Biss und Willen, um die Aufholjagd zu starten. AuĂenangreifer Nick Wewers katapultierte die Werdener mit kraftvollen Sprungaufgaben aus den Startblöcken und brachte den WTB in FĂŒhrung. Doch passend zur bisher grotesk laufenden Saison entledigte sich der WTB des Punktepolsters eigenhĂ€ndig durch vermeidbare Aufstellungsfehler. Dennoch zeigten die Werdener Kampfgeist und hatten den Tabellenprimus mit 23:25 am Rande einer Satzniederlage. Doch von da an fielen die WTBâler wieder in die altbekannten Muster und zeigten gravierende technische und taktische MĂ€ngel.
Landesliga
WTB II – TuS Hattingen 0:3
Vor Beginn des Spiels ereilte Trainer Markus Hardt die Hiobsbotschaft: KapitĂ€n Oliver Waschilowski winkte nach ersten Gehversuchen beim Warmmachen auf Grund von Kniebeschwerden ab. Hardt zog den etatmĂ€Ăigen Libero Falk Reinhold von dessen Position, um ĂŒber eine Alternative fĂŒr den Mittelblock zu verfĂŒgen. Ohne Libero verschliefen die Werdener den Anfang der Partie und lagen schnell mit 1:4 hinten. AnschlieĂend entwickelte sich gegen den Tabellenvierten und Aufstiegsaspiranten aus Hattingen eine Partie auf Augenhöhe, sodass der frĂŒhe RĂŒckstand im ersten Satz den Ausschlag gab. Im zweiten Satz platzte endlich der Knoten im Spiel des WTB II: Mittelblocker Thorsten Rathjen ĂŒberrumpelte die Hattinger durch gute Blockarbeit und prĂ€zise AufschlĂ€ge und drehte nach einem frĂŒhen RĂŒckstand den SpieĂ um. Die WTBâler gingen mit 15:09 in FĂŒhrung, bevor zwei Angabenserien des Favoriten und eine schwache Annahmeleistung der Werdener die alten VerhĂ€ltnisse wiederherstellten. âDas war eindeutig ein unnötiger Satzverlustâ, kommentierte AuĂenangreifer Rainer Marliani den zweiten Satz. Der dritte Satz Ă€hnelte im Verlauf dem Auftaktsatz, in dem der WTB einem frĂŒhen RĂŒckstand hinterherlief und die Aufholjagd knapp scheiterte. âInsgesamt eine solide Leistungâ, so Marliani nach Spielschluss, âdie gegen ebenso solide spielende Hattinger jedoch nicht mal zum Satzgewinn reichte.â
Burkhard Leise