Kapitel Landesliga beendet

Die erste Herrenmannschaft der WTB-Volleyballer bekam am Sonntag die Quittung für eine schwache Saison: Der WTB I muss den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten, die Aufholjagd der letzten Spiele verpuffte. Auch bei der Zweitvertretung blieb das Wunder trotz der besten Saisonleistung aus, doch ruhen hier noch Hoffnungen auf den Ergebnissen der Konkurrenz. Die Damen komplettierten mit zwei Niederlagen den enttäuschenden Spieltag.

Herren
WTB I – Lüner SV 1:3
Nach schwerfälligen Monaten, in denen sich das Abstiegsgespenst wie ein klebriges Kaugummi an die Fersen der jungen Truppe geheftet hat, hatten die Werdener am frühen Sonntagabend letztendlich traurige Gewissheit – der Abstieg stand fest. Das Auftreten und die positiven Ergebnisse der letzten Partien hatten den Kampfgeist neu entflammt, doch die Aufholjagd entpuppte sich als ein Kampf gegen Windmühlen. Dennoch enttäuschte der WTB I gegen den Aufstiegsaspiranten aus Lünen keineswegs und luchste dem Favoriten, für den im Aufstiegsrennen jeder Satz zählt, immerhin einen Satz ab. Der Streich gelang dem WTB gleich zu Beginn des Spiels. Personell auf Kante genäht gingen die Werdener unbekümmert in die Partie und setzten auf riskante aber gefährliche Aufschläge, mit denen der Spielaufbau der Konkurrenz prompt im Keim erstickt wurde. Lünens Abwehr präsentierte sich unerwartet wackelig, der WTB machte durch kraftvolle Angriffe mit 25:18 den Deckel drauf. „Wenn wir so öfters aufgetreten wären“, beschrieb Kapitän Stephan Kromer den ersten Satz, „würde man uns mit Sicherheit nicht da unten in der Tabelle finden. Doch wir kriegen keine Konstanz rein“. Denn damit war der schlafende Riese geweckt. Der Favorit von der Lippe legte in den folgenden zwei Sätzen eine Schippe drauf und zermürbte die Abwehr des WTB mit Präzision und Kraft in den Angriffsschlägen. Die Werdener hielten stets gut mit, erst im vierten Abschnitt war es jedoch ein Duell auf Augenhöhe, da der WTB die passenden Antworten am Netz fand. Doch Lünen wurde seiner Favoritenrolle gerecht und besiegelte mit 23:25 die Niederlage und den Abstieg für die Volleyballer von der Brehm.


 
WTB II – TSC Eintracht Dortmund 1:3
Trotz „wunderbarer Leistung“, so Außenangreifer Rainier Marliani, blieb das Wunder – der Klassenerhalt – aus. Dennoch können die Akteure der Zweitvertretung mit dem Auftreten gegen den Tabellenführer aus Dortmund rundum zufrieden sein, schließlich trat der WTB personell gebeutelt das fast unmögliche Unterfangen an. Nach katastrophalem Beginn kam der WTB spät ins Spiel. Zwar war der erste Satz punktetechnisch bereits an den Ruhrgebiets-Kontrahenten vergeben, doch die Werdener zeigten sich auf spielerischer Augenhöhe mit dem Favoriten. Der WTB II warf unbändigen Einsatz, Kampfeswille und – was in dieser Saison leider viel zu selten gezeigt wurde – spielerische Stärke in die Waagschale. Im ausgeglichenen zweiten Satz stabilisierten die Werdener Routiniers den ersten Pass, sodass Dortmund am Satzende zwei individuelle Fehler der Turnerbundler benötigte, um mit 2:0-Sätzen in Führung zu gehen. Doch der WTB ließ im Eifer nicht nach. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung, in die sich Trainer Markus Hardt mit geschickten Wechseln einreihte, ragte im Angriff Rainer Marliani heraus, den der Dortmunder Block im überhaupt nicht in den Griff bekam. Die Hoffnung auf das Wunder bekam zum Ende des dritten Abschnitts endgültig Nahrung, als der WTB zwei Matchbälle abwehrte und seinerseits den ersten Satzball zum 26:24 verwertete. Im vierten Satz war die Herrlichkeit jedoch vorbei. Zu viele Fehler im Angriff und der Annahme ermöglichten dem Aufstiegsaspiranten den finalen Satzgewinn. Die Werdener Hoffnungen ruhen nun auf der MTG Horst, die im letzten Saisonspiel gewinnen muss, um dem WTB II den Relegationsplatz zu sichern.


 
Damen Bezirksliga
WTB I – TUSEM Essen II 0:3
Die Erstvertretung der Damen hatte am Sonntagabend mit der Partie gegen den ungeschlagenen Tabellenführer und Stadtrivalen TUSEM ein echtes Brett vor der Brust. Auch wenn der Favorit die drei Punkte einsackte, musste sich dieser „viel mehr anstrengen als gedacht“, resümierte Coach Christian Perband nach dem Spiel zufrieden. Das Zusammenspiel der Turnerbundlerinnen passte von Beginn an außerordentlich gut, das Angriffstrio um Kleinjohann, Schanze und Schützdeller verwertete die Bälle wie am Fließband und sorgte für Probleme auf der gegenüberliegenden Feldhälfte. Die Führung im ersten Satz wurde jedoch durch zwei kurze Schwächephasen in der Annahme hergegeben, wodurch der Auftakt an den lokalen Kontrahenten ging. Doch die Netzhoheit hielt der WTB auch im zweiten Satz auf der eigenen Seite. Erneut gingen die Werdenerinnen in Führung, ehe ein „Schlagabtausch der Punkte“ stattfand, wie Perband das hochspannende Satzfinale beschrieb. Die erfahreneren Damen des TUSEM zogen jedoch auch diesen Satz für sich an Land und steigerten sich in der Folge im dritten Satz nochmals. Der WTB trug jedoch seinen Teil zu einem gutklassigen Spiel bei, und so war Perband nach Abpfiff der Partie keineswegs unzufrieden. „Dass TUSEM das Spiel gewann, war nicht überraschend“ ergänzte Perband, „dafür aber der gute Auftritt der WTB-Damen“.


 

Kreisliga
WTB II – SV BW Dingden V 0:3
Gegen den bereits feststehenden Meister SV BW Dingden kassierte die Zweitvertretung der Damen im letzten Saisonspiel eine 0:3-Niederlage. Trainer Sven Heimeshoff sah dennoch keinen Grund für schlechte Stimmung zum Saisonabschluss: „Wir haben gut gespielt und gegen einen Gegner verloren, der verdient Meister ist.“ Der Auftakt des Spiels war auf Werdener Seite gekennzeichnet von Schwächephasen in der Annahme, erst zum Ende des Satzes fand der WTB die Balance in der Annahmereihe. Die Konkurrenz vom Niederrhein war da jedoch nicht mehr einzuholen. Man konnte sich in der Folge kurz die Augen reiben, wirkte der zweite Abschnitt doch wie ein aufgenommenes Video des Auftaktsatzes. „Der zweite Satz war wie eine Kopie des Vorgängers“, staunte auch Heimeshoff, als die Anfälligkeiten in der Annahme erneut zur Satzmitte auftraten. Erst im dritten Satz gelang es den Werdenerinnen endlich selbst Druck auszuüben, und die Defensive des WTB präsentierte sich deutlich wacher und agiler. Umso ärgerlicher war die verletzungsbedingte Auswechslung von Diagonalangreiferin und Mannschaftsführerin Svea Ketteler beim Stand von 23:18, wodurch die Ordnung im Spiel des WTB verloren ging. Mit 24:26 mussten sich die Turnerbundlerinnen dem Tabellenprimus beugen. Als Vizemeister spielt man nun Ende April um den Aufstieg in die Bezirksklasse.