WTB-Damen werden Favoritenrolle gerecht. Höhenflug der Herren gestoppt.

Divergentes Mienenspiel bei den WTB-Volleyballern: Die Erstvertretung der Damen zog die Mundwinkel mit drei Punkten nach oben, dem Pendant der Herren wurden nach dem famosen Höhenflug zuletzt die Flügel gestutzt. Ebenso blank blieb das Punktekonto bei der Zweit- und Drittbesetzung der Damen.

Damen

Bezirksliga – WTB I 3:0 TB Osterfeld II

Gut gelaunt stapfte Trainer Christian Perband im Anschluss an den 3:0-Erfolg gegen den TB Osterfeld über das Hallenparkett, hatte seine Mannschaft zuvor doch bewiesen, dass sie auch in der Favoritenrolle die Punkte souverän einfahren kann. Als „gut in Form“ bezeichnete der Übungsleiter zufrieden den Leistungstand der Erstvertretung, die im ersten Satz mit einer blütenweißen Weste in der Aufschlags-, Annahme- und Angriffsquote die Konkurrenz beherrschte. Der beeindruckende 25:08-Satzgewinn gab die Richtung für die weiteren zwei Abschnitte vor. Den spielerischen roten Faden nahmen die Außenangreiferinnen Wewers und Kulik im zweiten Satz auf. Das Duo ließ mit mechanischer Präzision im Angriff die Oberhausenerinnen nicht in die gefährliche Punktezone kommen. Mit der 2:0-Satzführung adaptierte diese Aufgabe Mittelblockerin Portmann, die die Baumeisterin einer turmhohen Mauer entlang der Netzkante war. Perbands taktischer Kniff mit einer Doppelzuspielerlösung um Poschlad und Schwarzkopf glückte ebenso wie der Schlusspunkt durch Heinzer, die mit einer schlagkräftigen Angabenserie das finale Highlight setzte. Nach dieser „konzentrierten Leistung“ (Perband) freut sich der Tabellendritte aus Werden nun auf den Klassenprimus Dingden am kommenden Spieltag.

Bezirksklasse – WTB II 0:3 SG MTG Horst/TVG Steele

Für den zuletzt starken Aufsteiger aus Werden hingen im kunterbunten Aufeinandertreffen der Essener Stadtteile die Trauben gegen die Spielgemeinschaft aus Horst und Steele zu hoch. Gegen den Tabellenzweiten startete der Turnerbund zunächst passabel und „spielte gut mit“, meinte Trainer Sven Heimeshoff. Doch zur Satzhälfte gaben die Rot-Weißen durch eine lasche Annahme den Satz aus der Hand. Die SG bewies sich in langen Ballpassagen stets „sehr abgezockt“, beschrieb Heimeshoff die Coolness der Konkurrenz. Ein Umstand, der sich durch alle drei Sätze zog, in denen der WTB – abgesehen vom Auftakt – zwar immer nah dran, aber nie auf Tuchfühlung war. Mit 11:25, 25:27 und 21:25 räumten die Werdenerinnen das Feld, in dem die Turnerbundlerinnen zu selten die Bälle versenken konnten. „Am Ende wollten die Bälle einfach nicht auf den Boden“, resümierte Heimeshoff, der dennoch die starke Defensivleistung seiner Schützlinge hervorhob: „Das Abwehrverhalten war stark. Es lag am Ende an den nicht ganz so sicheren und gefährlichen Aufschlägen.“

Kreisliga – WTB III 1:3 Weseler TV II

Nach dem Spiel staunte Trainerin Monika Seifert argwöhnisch: „Ich hatte das Gefühl, ein Déjà-vu zu haben“, rätselte Seifert, „wir haben es wieder nicht geschafft, einen Satzverlust zu verkraften. Wie im Hinspiel.“ In der Hinrunde zerschellte der WTB nach einem starken Auftaktsatz an dem WTV, und an dieser Stelle könnte man eine Kopie des ersten Aufeinandertreffens hier abdrucken. Denn erneut überraschte der Turnerbund die Konkurrenz vom Niederrhein mit spielerischer Finesse und der Umsetzung „aller im Training erlernten Techniken“, so Seifert. Mit dem 25:18-Teilerfolg in der Hand wurden die Seiten gewechselt, ehe die Weselerinnen zurückschlugen. Nach intensiven Spielminuten übernahm der TV durch den 25:23-Satzausgleich das Zepter und aufgrund des Nackenschlags setzte bei Seifert die emotionale Dublette ein. Mit 07:25 und 13:25 kippte das Spiel abermals zu Ungunsten des WTB. „Nach dem Spiel in der Hinrunde waren wir uns alle sicher, dass wir diesen Gegner in der Rückrunde schlagen können“, erinnerte sich Seifert, „aber immerhin mussten sich die Weseler Punkt für Punkt für Punkt hart erkämpfen.“

Herren

Landesliga – WTB I 1:3 VV Humann Essen V

Natürlich musste es so kommen: Ausgerechnet der Paradeverein aus Steele zog beim WTB nach sechs Siegen in Folge die Handbremse und schickte den Turnerbund auf die Bretter. Der VVH, Tabellenzweiter und Aufstiegskandidat, spielte von Beginn an „erstaunlich abgeklärt und ließ sich nicht locken“, meinte Trainer Marcus Hardt. Den Werdenern fehlten insbesondere in der Annahme die Mittel, um die gewaltigen Sprungaufschläge zu neutralisieren. Der Spielaufbau geriet dadurch früh in Schieflage und wurde im zweiten Satz durch eine hohe Fehlerquote im Angriff ergänzt. Erst mit zwei Sätzen in Rückstand und mit dem Rücken zur Wand fand der WTB die Leichtigkeit wieder, die ihn zur vorigen Erfolgsserie getrieben hatte. „Auf höchstem Niveau“, so Perband, trotzten die WTBler dem Favoriten mit 27:25 einen Satz ab, „um dann keine Chance mehr zu haben.“ Denn Humann trat aufs Gaspedal, ging in jeder Aktion volles Risiko und besiegelte mit 25:09 die Pleite für die Rot-Weißen.

B.L.