Mit angezogener Handbremse auf die Zielgerade

Es lag an den Herren, die Basis fĂŒr den Schlussspurt der Saison zu legen. Doch statt mit Vollgas auf die Zielgerade einzubiegen, stottern die WTB-Volleyballer mit angezogener Handbremse um die letzte Kurve. Zwei Niederlagen ließen die Köpfe hĂ€ngen.

Herren

Landesliga – WTB I 2:3 TV Voerde II

Angesichts des fulminanten Sturmlaufs, den die Erstvertretung in der Kernphase der Saison entfachte und der sechs Siege in Serie beinhaltete, kann man die nun dritte Pleite hintereinander beinahe schon als Mini-Krise bezeichnen. Doch soweit wollte Trainer Marcus Hardt dann doch nicht gehen. Vielmehr betonte der Übungsleiter den Lerneffekt der 2:3-Niederlage gegen den am Tabellenende stehenden Kontrahenten: „Jeder der Spieler hat spĂ€testens jetzt begriffen, dass es in der Landesliga keine SelbstlĂ€ufer gibt. Wenn das der Preis fĂŒr diese Erkenntnis war“, fĂŒhrte Hardt aus, „ist es uns das wert.“ Dass es zu diesem Erkenntnisgewinn ĂŒberhaupt kommen musste, war dem wankelmĂŒtigen Auftreten seiner Mannen geschuldet. Der stark verspĂ€tete Anpfiff der Partie schien die WTBler in Lethargie zu versetzen und dirigierte die Konzentration der Rot-Weißen immer wieder außerhalb der Spielfeldbegrenzungen. Anstatt sich auf die eigene technische Spielanlage zu fokussieren, entflammten die Turnerbundler stets NebenkriegsschauplĂ€tze, indem die nebulösen Schiedsrichterentscheidungen permanent hinterfragt wurden. Die Konsequenz war auf Seiten des WTB bis zum Satzausgleich von 2:2 ein Wechselbad zwischen „erwartetem Befreiungsschlag“ und „spielerischer Vollkatastrophe“, fasste Hardt schonungslos zusammen. Im ausschlaggebenden Tie-Break ging dann die „Alles-oder-Nichts-Taktik“, wie Hardt den mutigen Auftritt der Voerder beschrieb, endgĂŒltig auf, und der WTB hisste mit 10:15 die weiße Flagge. FĂŒr die heiße Schlussphase der Saison gab der Trainer seinem Team, das nach wie vor auf einem sehr ĂŒberzeugenden dritten Rang im Tableau steht, die unmissverstĂ€ndliche Devise mit: „Motivationsprobleme wird es fĂŒr die restlichen Spiele nicht geben.“

Bezirksliga – WTB II 0:3 MTG Horst III

FĂŒr die jungen Akteure der Zweitvertretung war das Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Horst die letzte Chance, die rote Laterne im Laufe der Saison noch abzugeben. Doch nach der erneuten 0:3-Niederlage war auch der letzte Hoffnungsschimmer erloschen. Dabei sah es zeitweise durchaus danach aus, als ob die Werdener diesmal etwas ZĂ€hlbares nach dem Abpfiff in den HĂ€nden halten könnten. Denn die Newcomer zeigten „eines unserer besten Spiele“, wie WTB-Akteur Patrick HĂŒbner bilanzierte. Der Turnerbund hielt mit einer stabilen Annahme, starken Angriffen und akkurat getimten Blockstellungen dagegen. Hauchzart (24:26, 11:25 und 24:26) verpassten die WTBler, die einzig im zweiten Satz mit 12 verschlagenen Angaben enttĂ€uschten, die Satzgewinne und mĂŒssen sich nun mit dem zementierten Platz am Tabellenende endgĂŒltig arrangieren.

B.L.