Langen Atem bewiesen – Herren vor historischem Endergebnis

Wenn sich nach einer krĂ€ftezehrenden Saison der Sommer mit den ersten knackigen Sonnenstrahlen behutsam anmeldet und den Hallensportlern nach und nach die Puste ausgeht, ist auch bei den WTB-Volleyballern die heiße Endphase endgĂŒltig angekommen. Umso besser, dass gerade jetzt die Erstvertretungen ĂŒber einen langen Atem verfĂŒgen und vor geschichtstrĂ€chtigen Endplatzierungen stehen.

Herren

Landesliga – WTB I 3:1 TV Heiligenhaus

Man muss schon alte und mit Staub bedeckte Kladden des WTB rausholen, um die derzeitige Platzierung der Erstvertretung historisch einordnen zu können. Mit dem 3:1-Sieg gegen den Tabellenletzten aus Heiligenhaus sicherte sich der WTB den vierten Rang und kann am letzten Spieltag noch eine Platzierung nach oben klettern. „So eine gute Platzierung in der Landesliga gab es in den letzten 30 Jahren nicht“, betonte Trainer Marcus Hardt inbrĂŒnstig, der mit der gezeigten Leistung seiner SchĂŒtzlinge vollauf zufrieden war. Einzig den Auftakt makelte Hardt als „Stotterstart“, denn Heiligenhaus erkĂ€mpfte sich aufopferungsvoll den ersten Satz. Erst nach diesem Weckruf traten die Werdener das Gaspedal mit 25:17, 25:20 und 25:21 durch, und es offenbarte sich, „dass Heiligenhaus nicht ĂŒber die Mittel verfĂŒgte“, so Hardt, „uns in BedrĂ€ngnis zu bringen“. Damit ist die Chance, Geschichte zu schreiben, in greifbarer NĂ€he.

Bezirksliga – WTB II 0:3 MTG Horst II

Mit der 0:3-Niederlage gegen den Stadtrivalen aus Horst endete fĂŒr die Zweitvertretung eine schaurige Saison. Die Newcomer zeigten im Laufe der Spielzeit durchaus Potential und AnsĂ€tze spielerischer Klasse, doch die Übertragung dieser Anlagen auf das eigene Punktekonto misslang auf ganzer Linie. Auch am letzten Spieltag gingen die ZĂ€hler – wenn auch absolut erwartungsgemĂ€ĂŸ – an den bereits feststehenden Aufsteiger aus dem Essener Osten. Nur 42 Punkte ergatterten die Werdener, fĂŒr die mit dem Abpfiff der diesjĂ€hrigen Saison bereits die Vorbereitung zur neuen Spielzeit beginnt.

Damen

Bezirksliga – WTB I 3:1 Weseler TV

FĂŒr die Erstvertretung der Damen kommt der absehbare Abschluss der Saison nicht wirklich in einem passenden Moment. Denn der WTB hat im Schlussspurt ein derart hohes Tempo aufgenommen, dass die SchĂŒtzlinge von Coach Perband ohne Zögern noch ein paar Spieltermine anhĂ€ngen wĂŒrden. Zuletzt bekam der Turnerbund aus Wesel den Fahrtwind der Werdenerinnen zu spĂŒren, die nach einem schwachen Start im ersten Satz das Spiel „an sich rissen“ und „gut punkteten“, wie Perband notierte. Heinzer und Schanze, die unterstĂŒtzend aus der zweiten Damenmannschaft nachrĂŒckte, rissen immer wieder die Blocklinien der Weseler ein und fĂŒhrten die Rot-Weißen mit 27:25 zur FĂŒhrung. Als sich dann im zweiten Abschnitt durch Libero Kuhlen noch die Abwehr stabilisierte, demonstrierte nun auch die Punkteanzeige mit 25:17 die technischen Unterschiede auf den FeldhĂ€lften. Mit der 2:0-SatzfĂŒhrung im RĂŒcken fehlte bei den WTBlerinnen im dritten Teilabschnitt die nötige Körperspannung, um ohne Satzverlust die drei Punkte einzufahren. Zuspielerin HĂŒsgen wurde zu oft von den Angreiferinnen im Stich gelassen, sodass Wesel der Anschluss gelang. Mit dem vierten Satz kurbelte der WTB den Motor wieder an und legte los „wie die Feuerwehr“, registrierte Perband zufrieden. Der Mittelblock um Portmann und Bolender prellte wie eine Ballwand die Versuche der Konkurrenz zurĂŒck, und der WTB stellte in Windeseile auf 25:15.

Bezirksklasse – WTB II 0:3 SV Blau-Weiß Dingden V

„Gibt nicht viel zu sagen“, kommentierte Trainer Sven Heimeshoff schmallippig den Auftritt seiner Zweitvertretung gegen die fĂŒnfte Garde aus Dingden. Mit nur sieben Spielerinnen ging der WTB trotz eines guten Auftritts 0:3 am Niederrhein baden. Dabei enttĂ€uschten die ĂŒbrig gebliebenen WTB-Akteurinnen lediglich im zweiten Satz durch eine schwache Annahme, denn ansonsten konnte das Spiel offen gehalten werden. Der erste und der finale Abschnitt wurden mit 21:25 und 24:26 erst in der Crunch-Time verloren. Mehr als genug Aufmunterung also, um am letzten Spieltag gegen den direkten Tabellennachbarn Dinslaken die ĂŒberzeugende Saison doch noch zu veredeln.

Kreisliga – WTB III 0:3 MTG Horst IV

Das finale Duell der Saison gegen den Lokalrivalen Horst bezeichnete Trainerin Monika Seifert vor Anpfiff als „Klassiker“. Am Ende des altbekannten Duells steht aus WTB-Sicht mit 0:3 zwar ein brutales Ergebnis, doch Seifert sah, dass „das Ergebnis nicht die Spannung“ widerspiegelt. „Ich habe tolle SpielzĂŒge gesehen“, fĂŒhrte Seifert aus, „und so viel Spaß am Ringen um Punkte hatten wir die ganze Saison nicht.“ Dabei ging es fĂŒr den Tunerbund nicht mehr um Punkte, da der vorletzte Platz im Tableau bereits in Stein gemeißelt war. Dennoch – oder vielleicht grade deswegen – spielten die Werdenerinnen unbekĂŒmmert drauflos und brachten ihr Spielpotential aufs Parkett. Den einzeln auftretenden Abstimmungsproblemen war es geschuldet, dass die TuchfĂŒhlung zur MTG jedoch stets verloren ging und Horst die drei Punkte mitnahm.

B.L.