Schlussspurt der WTB-Volleyballer: von längst vergessenen Märchen und einer Ziellinie in Sichtweite

Die WTB-Volleyballer biegen auf die Ziellinie der Saison ein und positionieren sich dabei höchst unterschiedlich. Die Erstvertretung der Damen zieht von vorne weg, wohingegen für das Gegenstück der Herren kein windgeschütztes Hinterrad mehr zu fassen ist. Die weiteren Teams haben sich akzeptable Ausgangslagen erstritten.

Damen

Bezirksliga, WTB I 3:0 MTV Rheinwacht Dinslaken

Im Sportjargon hat sich inzwischen die Annahme etabliert, dass es schwieriger sei, sich an der Tabellenspitze zu halten, als sie zu erobern. Für die Erstvertretung der Damen darf man diesen Grundsatz getrost vergessen. Woche für Woche wehren die Werdenerinnen die Angriffsversuche der Verfolger ab, sodass nun bereits die Ziellinie – der Aufstieg in die Landesliga – in greifbarer Nähe ist. Auch der Tabellenvorletzte aus Dinslaken wurde im Schlussspurt der Saison vom WTB mit 3:0 wuchtig aus dem Weg geräumt. Für den von Trainer Christian Perband als „Pflichtsieg“ eingestuften Erfolg waren „krachende Aufschläge“ und „das schnelle, variable Angriffsspiel“ über Schützdeller und Wewers verantwortlich. In den drei Sätzen erlaubten die WTBlerinnen der Konkurrenz insgesamt nur 40 Punkte. Es wartet damit nur noch das Saisonfinale auf den WTB, dessen Akteurinnen der Partie gegen den Lokalrivalen aus Horst „entgegenfiebern“, wie es Perband beschreibt. Obwohl der erste Verfolger aus Heiligenhaus nur einen Zähler hinter dem Turnerbund lauert, reicht dem WTB dank des besseren Satzverhältnis bereits ein 3:2 Erfolg, um das Zielband als Erstplatzierter in die Hände zu bekommen.

Bezirksklasse, WTB II 0:3 VV Humann Essen IV

Bereits einen Spieltag vor Abschluss der Saison hat die Zweitvertretung des Turnerbundes um Trainer Sven Heimeshoff Gewissheit. „Jetzt beginnt die Vorbereitung auf die Relegation“, gab Heimeshoff die Devise für die kommenden Wochen vor. Nach der 0:3-Niederlage gegen den Tabellenführer Humann kann der WTB die rote Laterne auch mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn aus Wesel nicht mehr abgeben. Dennoch verließ Heimeshoff die Halle keineswegs mit frustrierter Miene. Die Mannschaft habe sich „super verkauft“, was den Übungsleiter „sehr zufrieden“ stimmte. Bis kurz vor Schluss gestalteten die Werdenerinnen, die erneut mit einem kleinen Kader aufwarteten, das Spiel (17:25, 23:25, 14:25) ausgeglichen, erst in den letzten Zügen konnte sich der Favorit seiner Sache sicher sein. Während der Tabellenführer bereits die Meisterschaft feierte, forderte Heimeshoff von seinen Schützlingen im heimischen Saisonfinale den Prestigeerfolg gegen die Konkurrenz vom Niederrhein, gegen die es in der Hinrunde bereits einen Sieg gab: „Gegen die“, so der Trainer, „würde ich gerne nochmal einen Erfolg mitnehmen.“

Kreisliga, WTB III 3:0 VC Essen-Borbeck VI

Auch wenn das Schlusslicht aus Borbeck den Tabellenvorletzten aus Werden bereits vor der Partie theoretisch nicht mehr einholen konnte, forderte Trainerin Monika Seifert das Höchstmaß an Disziplin von ihren Schützlingen, um sich nicht wie in dem Aufeinandertreffen der Hinrunde „einlullen zu lassen“. Da auch noch die ein oder andere Stufe des Tableaus nach oben erklommen werden konnte, begannen die WTBlerinnen fokussiert und zielstrebig in ihren Aktionen. Mit 25:18 wurden die Seiten gewechselt, ehe es erstmals „Verwirrungen um die notierte und tatsächliche Aufstellung unseres Teams gab“, gab Seifert zu Protokoll. Der „schulaktionsbedingt“ (Seifert) stark geschrumpfte Kader musste sich erst noch finden, steckte die Aufregung jedoch gut weg und hielt die Borbeckerinnen mit 25:21 weiter in Schach. Im finalen Akt war bei dem überzeugenden 25:09-Erfolg die Gegenwehr des Tabellenletzten schnell gebrochen. Seifert war nach einem „aufregenden und sehr souveränen“ Spiel ihrer Akteurinnen äußerst zufrieden und erhofft sich durch diesen Erfolg am letzten Spieltag noch, einen Tabellenplatz gutzumachen und die MTG aus Horst hinter sich zu lassen.

Herren

Landesliga, WTB I 1:3 VV Humann Essen V

Die dünne Personaldecke zwang den WTB, ohne Libero ins Spiel zu starten, was sich zu Beginn jedoch nicht bemerkbar machte. Die Werdener waren im Anschein, die zuletzt erfolgreiche Zeit weiterschreiben zu wollen, und sicherten sich den ersten Satz. Humann steigerte jedoch die Härte im Aufschlag und bekam damit in den ausgeglichenen drei Sätzen (17:25, 14:25, 23:25) Oberwasser. Am vorletzten Spieltag will der WTB nun gegen den designierten Aufsteiger aus Rumeln den 3:2-Erfolg aus der Hinrunde wiederholen.

 

Bezirksliga, WTB II 0:3 Tusa Kray

Bei Betrachtung der nackten Zahlen (18:25, 8:25, 19:25) verblüfft es zunächst, wenn man nach der 0:3-Niederlage gegen den Stadtrivalen aus Kray aus den Reihen der Zweitvertretung von „dem Höhepunkt der Saison“ zu hören ist. Doch die WTB-Akteure blieben ob der gezeigten Leistung bei ihrem Standpunkt, auch wenn im Gegensatz zu den vorherigen Spieltagen keine weiteren Zähler auf das Punktekonto kamen. Und tatsächlich: Mit Feuereifer und einem unbändigen Willen stellten sich die WTBler der Konkurrenz entgegen, sodass spektakuläre Rettungsaktionen immer wieder für neue Motivationsschübe sorgten. In den letzten beiden Spielen gilt es nun, Leistungs- und Punkteniveau endlich in Einklang zu bringen.

B.L.