Die maue Jahreszeit

Die graue Jahreszeit entwickelt sich fĂĽr die WTB-Volleyballer zu einer mauen Geschichte. Zwar schreibt die Erstbesetzung der Herren mit einem weiteren Sieg und der TabellenfĂĽhrung in der Landesliga ihre eigene Erfolgsgeschichte fort, doch auf das vereinsinterne Konto kommen satte vier Niederlagen zum Dezemberstart dazu.

Herren

Landesliga, WTB I 3:1 RTV/FSD SG Duisburg

Der Start der Erstvertretung in die Partie gegen die Spielgemeinschaft aus Duisburg unterschied sich vehement von der Ausgangslage vorab, als Kapitän Waschilowski von einer „ausgedünnten Personaldecke“ sprach, die aushilfsweise von Thorsten Rathjen als Spielertrainer gecoacht wurde. Doch entgegen dieser komplexen Situation eröffneten die Werdener die Partie wie eine gut geölte Maschine, bei der jedes Rad in das andere griff. Die jungen Duisburger sahen sich einem „zielstrebig agierenden WTB“ gegenüber, der die spielerische Dominanz in den ersten beiden Sätzen mit 25:12 und 25:19 auch auf die Anzeigetafel brachte. Auch im dritten Abschnitt gaben die Werdener den Takt vor und erspielten sich erste Matchbälle, doch die nun erhöhte Risikobereitschaft der Konkurrenz ließ den „letzten Punch“ nicht gelingen und zwang den WTB in den vierten Satz. Dort sah Waschilowski jedoch wieder „abgeklärte Aktionen“ der Werdener, die das Spiel mit 25:18 „souverän nach Hause“ fuhren. In zwei Wochen soll der Jahresabschluss mit einem Heimsieg gegen den Tabellenvierten aus Osterfeld gelingen.

Bezirksliga, WTB II 0:3 TV Voerde III

Man sollte meinen, Constantin Anthis – Trainer der Zweitvertretung – kennt sich bestens aus im Tierwesen. Denn laut Anthis bewegten sich seine Schützlinge während des ersten Satzes (10:25) „wie ein Fisch ohne Wasser“ über das Hallenparkett. Die geringe Deckenhöhe zog die unsauber angenommenen Bälle wie ein Magnet an, sodass der erste Seitenwechsel schnell vollzogen war. Von da an zeigte sich der Übungsleiter mit dem Auftreten seiner Truppe jedoch sehr einverstanden. Vier Asse bezeugen die „starken Angaben“, von denen WTB-Akteur Hübner sprach, der sich ärgerte, dass beim 23:25 nicht viel fehlte, um Voerde den Satz „noch unter der Nase wegzuschnappen“. Nach einem frühen Rückstand im dritten Satz war die Hoffnung auf den Anschluss schnell dahin, auch wenn die Gesamtleistung „viel besser“ war, munterte Anthis auf, als bei den zuletzt gezeigten Auftritten.

Damen

Landesliga, WTB I 1:3 TSV Solingen Aufderhöhe

Auch mit etwas Abstand konnte sich Mannschaftsführerin Kleinjohann keinen Reim darauf machen, warum mit dem Abpfiff des ersten Satzes alle Anstrengungen der WTBlerinnen abrupt versandeten. „Nach dem ersten Satz haben wir aufgehört zu spielen“, so Kleinjohann, „danach klappte nichts mehr.“ Nach der Führung prägten „Absprachefehler, eine fehlerhafte Annahme und zu wenig Selbstvertrauen“ die Spielzüge des WTB. Dabei fing alles so gut an. Mit dem Ziel, „den Abstand zu den unteren Plätzen ein bisschen weiter auszubauen“, kontrollierte die WTB-Abwehr die Angriffe der Konkurrenz. Der (noch) vorhandene Druck in den Angaben brachte die 25:20-Führung, ehe der rote Faden riss. Trotz des leidenschaftlichen Einsatzes der stark erkälteten Mittelblockerin Schützdeller und des guten Auftritts von Schanze sammelten die Solingerinnen über die drei folgenden Sätze (8:25, 13:25, 14:25) die WTB-Angriffe ein. Gegen den direkten Tabellennachbarn TUSEM geht es in zwei Wochen – wo das Niveau vom ersten Satz möglichst über zwei weitere gehalten werden soll.

Bezirksklasse, WTB II 1:3 TV Jahn Hiesfeld

Der TV Jahn Hiesfeld, ein für Trainer Sven Heimeshoff vorab „völlig unbekannter Gegner“, stellte sich kurz nach Anpfiff als Konkurrenz „auf Augenhöhe“ heraus, wobei Heimeshoff „die komplexere Spielanlage“ auf seiner Feldhälfte verortete. Im Spiel neutralisierten sich beide Teams – allerdings auf dem „höchsten Spielniveau“, lobte Heimeshoff. Eine starke Annahme, hohe Konzentration in der Abwehr und bisweilen fehlender Druck im Angriff kennzeichneten den Spielaufbau auf beiden Seiten, sodass Fortuna am Satzende eingreifen musste – und doppelt zu Ungunsten des WTB (26:28, 24:26) entschied. Dass die Glücksgöttin im dritten Satz nicht benötigt wurde, lag an den starken Aufgaben von WTB-Akteurin Bergles, die mit fünf Aufschlagpunkten den 25:18-Erfolg sicherte. Auch wenn der finale vierte Satz mit 18:25 „zu deutlich“ verloren ging, wie der Trainer urteilte, war Heimeshoff mit dem Auftritt seiner Schützlinge hochzufrieden. Heimeshoff verteilte Gruppentickets mit Lobesliedern auf seine Spielerinnen. Zuspielerin Brauner agierte „unglaublich stark“, lobte der Trainer, der seinem Team als Einheit zu einem „starkes Spiel“ gratulierte. „Wenn es so weitergeht“, so der Heimeshoff, „brauchen wir uns nicht allzu viele Sorgen im Abstiegskampf machen.“

Kreisliga, WTB III 0:3 VV Humann Essen IV

Trainerin Dagmar Franke sah von der Seitenlinie „eine sehr deutliche Niederlage“, die die weibliche Drittvertretung einstecken musste. Die Kontrahentinnen aus Steele, die den bereits jungen Altersschnitt des WTB nochmals unterboten, präsentierten eine Beweglichkeit, die sich Franke gerne auf ihrer Seite gesehen hätte. Doch große Schwierigkeiten in der Annahme machten einen dynamischen Angriff „viel zu selten möglich“, meinte die Trainerin. Zwar gelang es dem Mittelblock-Duo Dallinga und Mohnhaupt zuweilen, die VVH-Angriffe an der Netzkante zu stoppen, doch insgesamt „war das aber zu wenig und die Niederlage unvermeidlich“, so Franke.

B.L.