Mit der Zweiten siegt man besser

Als es schon nach einem tristen Spieltag fĂŒr die Volleyballer des Turnerbundes aussah, reckte die Zweitvertretung der Damen noch den Arm aus dem Treibsand und strich nach einem hochdramatischen Spiel drei Punkte ein. Beide Erstbesetzungen schauten hingegen in die Röhre, und die zweite Mannschaft der Herren siegte nach einer verletzungsbedingten Aufgabe.

Damen

Landesliga, WTB I 2:3 SG Langenfeld II

Auch wenn am Ende nicht viel fehlte, um den WTB als Sieger in den Spielbericht einzutragen, meinte Trainer Christian Perband, dass der Sieg unterm Strich „zu Recht nicht geholt“ worden sei. Zu drastisch sah der Trainer den Leistungsabfall nach den beiden SĂ€tzen zum Auftakt, in denen die WTBlerinnen „die volle Spielkontrolle“ hatten und die Gastgeber aus Langenfeld mit 25:21 und 25:19 dominierten. Doch als der Sieg immer nĂ€her rĂŒckte, fand proportional dazu „Mut- und Ideenlosigkeit“ ins Spiel der Werdenerinnen, monierte Perband. Der durch viele Krankheiten geschwĂ€chte WTB zeigte nach wie vor eine ordentliche Spielanlage und profitierte von der sehr gut aufgelegten SchĂŒtzdeller, doch der Killerinstinkt war die folgenden drei SĂ€tze (21:25, 21:25, 10:15) lang nicht zu spĂŒren – was dem Tabellenvorletzten den zweiten Saisonsieg gestattete.

Bezirksklasse, WTB II 3:1 Weseler TV

Schon vor Anpfiff ließ die besondere Konstellation des Aufeinandertreffens der Kontrahenten aus Werden und Wesel die Fingerknochen der Akteurinnen kribbeln. Trainer Sven Heimeshoff sah mit einem Sieg, der ob der Ă€ußerst unglĂŒcklichen Niederlage im Hinspiel im Bereich des Möglichen lag, die Vermeidung der Relegation als „sehr wahrscheinlich“ an – und wurde von seinen SchĂŒtzlingen nicht enttĂ€uscht. Zwar prankte auf der Anzeigetafel schnell ein 2:7-RĂŒckstand, doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte Olivia RĂŒnz im Außenangriff ihre ganz feine Klinge, mit der sie die Abwehrreihen bis zum Schluss immer wieder in ihre Einzelteile tranchierte und ihre Farben zum 25:19-Auftaktsieg bugsierte. Nachdem im zweiten Satz (18:25) „der Faden etwas verloren ging“, meinte Heimeshoff, wurden die Nerven des Trainers im dritten Abschnitt nahezu ĂŒberstrapaziert. Die jungen WTBlerinnen gaben eine 20:16-FĂŒhrung her und mussten im Akkord SatzbĂ€lle abwehren. Schwerstarbeit, die sich jedoch lohnte, als Laura Thole zwei DonnerschlĂ€ge zum 29:27 ĂŒber das Netz brachte und die 2:1-SatzfĂŒhrung herstellte. Die Veredlung der bis dahin bereits formidablen Leistung gelang dann mit 25:19 im vierten Satz, in dem den Weselerinnen, deren SpielzĂŒge ĂŒber die gesamte Dauer an der glĂ€nzenden Mittelbockerin Henrike Mohnhaupt zerschellten, mit „einer wachen Abwehr und einem fehlerfreien Angriffsspiel“ der Stecker gezogen wurde, lobte der Coach. Heimeshoff hatte nicht nur die vorzĂŒgliche Tagesform, sondern auch das große Ganze im Blick, was eine verheißungsvolle Zukunft verspricht. „Eine breite Masse an jungen Spielerinnen“, fĂŒhrte der Trainer aus, „ist gerade so weit, den Schritt auf das nĂ€chste Niveau zu machen. Die Nachwuchsarbeit trĂ€gt langsam FrĂŒchte.“

Herren

Landesliga, WTB I 1:3 TuS Lintorf

Zwei kurzfristige, krankheitsbedingte AusfĂ€lle – Doppke fiel im Außenangriff aus und Trainer Marcus Hardt konnte seinen Posten an der Seitenlinie nicht einnehmen –, die die Aussichten auf einen Erfolg gegen den TabellenfĂŒhrer eigentlich sinken ließen, hatten zu Beginn der Partie keinen Einfluss auf das Spiel der Werdener. KapitĂ€n Oliver Waschilowski und seine Mannen „starteten engagiert in die Partie“, meinte der KapitĂ€n, der vor allem in der zuletzt brĂŒchigen Annahmereihe „deutlich mehr Konzentration“ erkennen konnte. So war die Basis fĂŒr den souverĂ€n agierenden Zuspieler Nissing gelegt, um die Angreifer variabel einzusetzen und den ersten Satz mit 27:25 einzutĂŒten. Diese spielerische Linie aus einer gesunden Balance zwischen Kampfkraft und technischer Raffinesse ging im zweiten Abschnitt verloren und kehrte erst mit dem ersten Anwurf des dritten Satzes zurĂŒck. Zwar zog hier der WTB noch knapp den KĂŒrzeren (22:25), doch spĂ€testens der 12:4-Vorsprung im vierten Abschnitt dokumentierte den wiederentdeckten Spielwitz der Werdener. Als Block- und Abwehrarbeit endlich wieder stimmten und „alle Zeichen Richtung Tie-Break deuteten“, wie Waschilowski die Minuten auf dem Feld beschrieb, gelang es Lintorf zu kontern, und den Vorsprung schrittweise abzubauen. Nach der finalen 25:27-Niederlage standen die WTBler trotz eines vom KapitĂ€n beklatschten „couragierten Auftritts“ mit leeren HĂ€nden da. Dennoch „macht die gezeigte Leistung Mut“, so Waschilowski: „Die Formkurve zeigt wieder nach oben.“

Bezirksliga, WTB II 3:0 VC Kray

Die Zweitvertretung der Herren durfte sich wie das Pendant der Damen nach dem Anpfiff ĂŒber drei Punkte freuen. Allerdings fiel der Jubel ĂŒber den Sieg deutlich gedĂ€mpfter aus, da der WTB von einer verletzungsbedingten Aufgabe der Konkurrenz profitierte. Nachdem die Werdener den Auftakt ĂŒberzeugend mit 25:17 fĂŒr sich gestalteten, erwischte es gleich zwei Akteure des VC Kray schmerzhaft. Nach einer Verletzung eines VC-Akteurs am Sprunggelenk war mit einer Gesichtsverletzung eines weiteren Spielers das Kontingent des Lokalrivalen erschöpft, sodass die Aufgabe erfolgte. Der WTB wĂŒnscht auf diesem Weg eine schnelle Genesung und gute Besserung.

B.L.