Den kalten Atem im Nacken

Sitzt einem zu dieser Jahreszeit ein Verfolger im Nacken, so spĂŒrt man witterungsbedingt wohl eher den kalten – als den warmen – Atem. Diese Rolle des Verfolgers nimmt derzeit die Erstvertretung der Herren ein, die mit einem Erfolg den Aufstiegsaspiranten auf den Fersen bleibt. Die Zweitbesetzung der Damen spĂŒrt von den Verfolgern aus dem Tabellenende hingegen nichts mehr. Damit stehen beide Teams an der Spitze eines ĂŒberwiegend erfolgreichen Spieltags fĂŒr die WTB-Volleyballer.

Herren

Landesliga, WTB I 3:1 SV Budberg

„Das hat man auch nicht alle Tage
“, staunte KapitĂ€n Oliver Waschilowski vor der Partie am elften Spieltag der Landesliga. Gegen die Konkurrenz aus Budberg mussten alle drei Kandidaten fĂŒr den (Interims-)Trainerposten absagen, sodass die Verantwortung „auf mehrere Köpfe auf und neben dem Spielfeld verteilt“ wurde, wie der MannschaftsfĂŒhrer die Zuordnung der Kompetenzen beschrieb. Diese Verteilung brauchte jedoch etwas Zeit, um endgĂŒltig ineinanderzugreifen – was der SV aus dem unteren Tabellendrittel zu Beginn eiskalt ausnutzte. Der WTB bekam die Angriffe aus dem Hinterfeld nicht in den Griff und verschenkte den ersten Satz. Doch mit dem zweiten Satz „ging es in die Offensive“, meinte Waschilowski. Die Werdener erhöhten die VariabilitĂ€t und IntensitĂ€t der eigenen AngriffszĂŒge und rissen damit immer wieder LĂŒcken in die Abwehrreihen der Budberger. So konnte der KapitĂ€n notieren, dass die selbst formulierte Zielsetzung, „ruhig und abgeklĂ€rt, aber zugleich aggressiv und wachsam zu spielen“, vor allem in den umkĂ€mpften Schlussphasen der folgenden drei SĂ€tze (25:20, 25:28, 25:20) bravourös umgesetzt wurde. Mit den drei weiteren Punkten auf dem Konto und der Ziellinie der Saison allmĂ€hlich im Blick spĂŒrt das Spitzenduo – Lintorf und Humann – den kalten Atem weiter in seinem Nacken.

Damen

Landesliga, WTB I 1:3 Solingen Volleys

Auch wenn nach der Partie eine klare Niederlage auf der Anzeigetafel stand, freute sich Trainer Christian Perband in erster Linie ĂŒber einen Satzgewinn „gegen den vermeintlichen Aufsteiger“. Gegen diesen starteten die Werdenerinnen zwar stark, doch als der Favorit die ersten Anzeichen seiner Klasse aufblitzen ließ, „haben wir uns zu sehr vom Spiel der Solingerinnen beeindrucken lassen“, schilderte der Coach die PassivitĂ€t in den ersten beiden SĂ€tzen (19:25, 14:25). Erst nach dem zweiten Seitenwechsel ging auch der WTB dazu ĂŒber, SchwĂ€chen der Kontrahentinnen auszunutzen, statt nur zu reagieren. Zuspielerin Poschlad und Außenangreiferin Schanze zĂŒndeten Raketen von der Grundlinie aus ĂŒber die Netzkante und machten den Deckel auf den 25:23-Erfolg. Auf den Anschlusstreffer reagierte Solingen mit einer massiven BĂŒndelung der Angriffe ĂŒber den Mittelblock, was die WTBlerinnen lange gut parieren konnten, doch am Ende nicht mehr zu kontrollieren war. Perband war dennoch zufrieden und attestierte seinen SchĂŒtzlingen „in der Abwehr gut gekĂ€mpft“ zu haben.

Bezirksklasse, WTB II 3:0 VC Essen-Borbeck V

„Das Ding ist durch“, pustete Trainer Sven Heimeshoff nach dem 3:0-Erfolg gegen das Schlusslicht aus Borbeck hörbar durch, „schön, mal frĂŒhzeitig Sicherheit zu haben.“ Das „Ding“ ist dabei der Nichtabstieg aus der Bezirksklasse, den seine SchĂŒtzlinge soeben mit drei Punkten in (nahezu) trockene TĂŒcher gebracht haben – die Relegation ist nur noch theoretisch möglich. Möglich gemacht hat dies eine Leistung, „bei der noch viel Luft nach oben“ war, so der Trainer. Der punktlose Tabellenletzte wehrte sich zunĂ€chst respektabel und konnte im zum Auftakt erst durch die Angabenserie von Zuspielerin Kock zum 25:20 distanziert werden. In der Folge wurde es – u.a. durch weitere Aufschlagserien von Dallinga und Thole – deutlicher (25:15, 25:14), ehe der vom Trainer als „Pflichtsieg“ eingestufte Erfolg feststand. Da der Spielplan nun weitere Partien gegen Kontrahenten aus dem Tabellenmittelfeld bereithĂ€lt, sieht Heimeshoff auch eine Abschlussplatzierung in dieser Region als „möglich“, auch wenn die gezeigte Vorstellung „nicht annĂ€hernd die bestmögliche Leistung des Teams“ war. DafĂŒr ist dann in den kommenden Spielen Zeit.

Kreisliga, WTB III 0:3 TV Bredeney II

Sackte die Drittvertretung gegen den TabellenfĂŒhrer aus Bredeney in der Hinrunde noch zwei SĂ€tze ein, war diese Ausbeute fĂŒr die WTBlerinnen diesmal in weiter Ferne. „Viele Spielerinnen waren in der Woche noch krank“, schilderte Interimstrainerin Susanne Heimeshoff den Spielbetrieb in der Woche, „sodass nicht richtig trainiert werden konnte.“ Das Resultat bekamen die Zuschauer in der heimischen Halle im Gymnasium Werden im zweiten Satz zu sehen, in dem die WTB-Akteurinnen „noch zu viel mit ihrer Aufstellung im Kopf zu tun hatten“, meinte Heimeshoff. Zuvor sowie auch danach gelangen jedoch phasenweise „sehr schöne SpielzĂŒge“, so die Trainerin, die von der Seitenlinie aus vor allem die gute Annahme des gesamten Teams lobte. Zwar sackte der TV die drei Punkte verdient ein, doch Heimeshoff hatte trotz des schwachen zweiten Satzes gute AnsĂ€tze, wie die ĂŒberzeugende Angriffsleistung von Mittelblockerin Osenberg, gesehen, die in den kommenden Partien noch ausgebaut werden mĂŒssen.

Jugend

Oberliga, W u13, WTB 0:2 TV Hörde / 2:0 Humann Essen II

In der Oberliga stand fĂŒr die weibliche u13 zunĂ€chst das mĂ€nnliche Pendant des TV Hörde als Gegner parat. Die jungen WTBlerinnen kamen mit einer starken Annahme zwar stets in die Ballwechsel, doch sie „belohnten sich nicht im Angriff“, meinte Trainerin Lara SchĂŒtzdeller. „Ein Ball nach dem anderen“, fĂŒhrte SchĂŒtzdeller aus, „landete im hohen Bogen auf den Armen der Hörder Jungs.“ Da selbst keine Mittel gegen die Angriffe des TV gefunden wurde, stand nach zwei SĂ€tzen eine verdiente Niederlage. Die vermisste Gefahr in den Angriffen zeigten die Werdenerinnen dann aber in der folgenden Partie gegen den Lokalrivalen. Nach einem deutlichen Satzgewinn zum Auftakt ließ der Druck zwar nach und man rannte einem 9:17-RĂŒckstand hinterher, doch die packende Aufholjagd wurde zu einem 27:25-Satz- und Spielsieg veredelt, was den fĂŒnften Tabellenplatz und das Ticket zur ersten Qualifikationsrunde der Westdeutschen Jugendmeisterschaft bedeutet.

Bezirksliga, W u13, WTB II 2:1 TV Jahn Königshardt / 2:0 TuS Baerl

Die Zweitvertretung sorgt in der Bezirksliga weiter fĂŒr Furore. Der Konkurrenz aus Königshardt wurde zunĂ€chst das eigene – auf drei Stationen basierende – Spiel aufgezwĂ€ngt, was eine schnelle FĂŒhrung auf die Tafel brachte. Nach einem kleinen DurchhĂ€nger mit zu vielen Eigenfehlern im zweiten Abschnitt wurden diese zum Anpfiff des Tie-Breaks wieder abgestellt und die Punkte mit 2:1 verdient eingefahren. Der TuS Baerl war daraufhin eine HĂŒrde, die die WTB-Rookies locker ĂŒbersprangen. Mit 25:07 und 25:22 wurde die Hinrunde auf dem zweiten Rang abgeschlossen – in Schlagdistanz zum punktgleichen TabellenfĂŒhrer.

B.L.