Gab es im Werdener TB bisher eine Saison der Superlative, mit Aufstiegen, Qualifikationen zu Jugendmeisterschaften, im weiblichen Bereich sogar zum allerersten Mal, gelang den U13 MÀdchen nun schier unglaubliches. Von Sieg zu Sieg kÀmpften sich die Werdener MÀdchen in das Finale um den Titel des stÀrksten U13 Teams in NRW.
Was die Werdener MĂ€dchen am Wochenende erreicht haben, ist noch nicht so richtig greifbar, schon die Teilnahme an den Meisterschaften war vor der Saison ein Traum.
Die u13 MĂ€dchen des Werdener TB dĂŒrfen sich offiziell Westdeutscher Vizemeister nennen. Erst im Finale waren sie zu stoppen und auch das bot einen wahren Volleyballkrimi.
Doch von vorne. Das Team reiste mit 12 MĂ€dchen und 3 Trainern am Freitag den 13 an. Dem Tag entsprechend, gab es einen Oberleitungsschaden auf der Zugstrecke und mit knapp 1 1/2 Stunden VerspĂ€tung erreichte man die Jugendherberge in MĂŒnster. Doch positiver Nebeneffekt, die Fahrt schweiĂte das Team noch enger zusammen.
Am Samstag zahlte sich zudem aus, dass fĂŒnf der MĂ€dchen bereits bei der U14 und eine bei der U12 Meisterschaftserfahrung sammeln konnten und so die einmalige AtmosphĂ€re bereits kannten.
Das erste Spiel gegen den PTSV Aachen wurde daher nicht nervös, sondern hochkonzentriert angegangen. Man gewann zunÀchst deutlich mit 25:12, im Anschluss dann mit 25:18.
Nachdem der weitere Gruppengegner SV Wachtberg ebenfalls die Aachener besiegte, war man nun bereits sicher in der Zwischenrunde. Die bessere Ausgangsplatzierung wĂŒrde naturgemÀà jedoch der Gruppensieger haben. So ging man mit leicht geĂ€nderter Startdrei in die Partie und es entwickelte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe. Zum Ende setzte man sich der WTB knapp mit 25:23 durch.
Im zweiten Durchgang war man dann mit 25:14 wieder etwas deutlicher unterwegs und durfte sich als Gruppensieger auf das wichtigste Spiel des Tages freuen. Man bekam im Viertelfinale den Zweiten der Gruppe A zugelost, den SSV NĂŒmbrecht.
Es entwickelte sich ein Volleyballkrimi. Konnte man den ersten Satz noch mit 25:22 gewinnen ging es im zweiten Durchgang in die VerlĂ€ngerung. Mehrfach wankte das Spiel hin und her, bevor Romy Zumdick mit einem platziert abgelegten Ball fĂŒr „emotionale Emotionen“ sorgte.
Mit 29:27 zog das Team in das Halbfinale der Meisterschaften ein.
Ausgeruht ging es am Sonntag Mittag gegen den TuB Bocholt. Trainer Heimeshoff rechnete mit einem spannenden Spiel, aufgrund der Erfahrung im Duell mit den Spielerinnen in der U14, doch die Werdener MĂ€dchen hatten anderes vor. KapitĂ€n Mia Peipe deckte die gegnerische Annahme mit ihrem Jumpfloats ein und kam doch ein Ball zurĂŒck wurde konzentriert aus der Annahme aufgebaut und das eigene Angriffspiel vorbereitet.
Vielseitig zeigte man sein ganzes Repertoire, so dass Bocholt mit 0:10 zurĂŒcklag bevor den Werdener MĂ€dchen der erste Fehler unterlief. Mit einem unfassbaren 25:13 triumphierte man im ersten Satz. Dennoch mahnte Heimeshoff zur Vorsicht. Und so wurde der zweite Satz von Beginn an enger gefĂŒhrt. Doch auch in diesem Satz lieĂen die Werdener MĂ€dchen keine Fragen aufkommen. Nach dem 25:18 Erfolg brachen alle DĂ€mme.
Vor dieser Saison hatte der WTB Teilnahmen an Meisterschaften der Jungen in der Halle und bei MĂ€dchen im Sand vorzuweisen. Unter die besten 12 in NRW kam man bei den MĂ€dchen in der Halle noch nie. Nun qualifizierten sich neben der mĂ€nnlichen u15 gleich alle Kleinfeldteams der MĂ€dchen von U12 ĂŒber U13 bis hin zur U14. Das ein Team in das Finale um den Titel des Westdeutschen Meisters spielt gab es in der Vereinshistorie jedoch noch nie.
Man traf auf den SC Hennen. Den Kontrahenten kannte man von der U14. Dort unterlag man in den Platzierungsspielen ein wenig zu deutlich. Nun aber wollte man dem Gegner einen groĂen Kampf liefern, auch wenn die GröĂenvorteile eindeutig bei Hennen lagen, machte der WTB ein ĂŒberragendes Spiel. Den zahlreichen Zuschauern wurde ein Finale auf allerhöchstem taktischen und technischen Niveau geliefert.
ZunĂ€chst begann Hennen etwas stĂ€rker und setzte sich ab, doch die altbekannte KontinuitĂ€t des Teams brachte es Punkt fĂŒr Punkt wieder zurĂŒck. So dass am Satzende ein Herzschlagfinale prĂ€sentiert wurde. Nach eigenen vergebenen SatzbĂ€llen musste man sich mit 26:28 geschlagen geben.
Doch die Moral der Werdenerinnen war noch nicht gebrochen. Das Team auf dem Feld, aber auch das Team am Rand gab noch einmal alles. Auch der zweite Satz wurde eng gefĂŒhrt, keins der beiden Teams war stĂ€rker, es wog immer wieder hin und her. Doch diesmal mit dem GlĂŒck auf Werdener Seite, die sich mit 25:23 durchsetzten und den Tie-Break erzwangen.
Mit vollem Einsatz wollte man nun im letzten Satz angreifen, doch es zeigten sich die Folgen des langen Turniers. Die Konzentration lieĂ nach und die eigene Annahme wurde instabil. Ohne den hohen Ball am Netz, der alle Optionen im eigenen Angriff ermöglichte, konnte der Gegner leicht Druck aufbauen und die GröĂenvorteile ausspielen. Mit Spielerwechseln wurde noch einmal versucht die Wende herbeizufĂŒhren, aber auch das brachte keinen Effekt mehr. Nach groĂartigem Kampf musste man sich im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft mit dem Titel des Vizemeisters „begnĂŒgen“.
Eine Tatsache die ĂŒberhaupt keinen Raum fĂŒr EnttĂ€uschung lieĂ. Schreibt das Team doch Volleyballgeschichte im Werdener TB. Als zweitbeste Mannschaft in Nordrhein-Westfalen dĂŒrfte man ab der U14 an deutschen Meisterschaften teilnehmen. Wir werden sehen was in dieser Altersklasse möglich ist, aber dieser zweite Platz wird zurecht erst einmal wie ein Titel gefeiert werden.
Das Team: Magali Aulenbacher, Lea Bianco, Lilly Birk, Marlene Böcker, Klara Isekenmeier, Janne Joswig, Karla Mahnert-Lueg, Mara Metz, Mia Peipe, Sophie Wu, Elisabeth Zeggel, Romy Zumdick, Trainer Sven Heimeshoff, Co-Trainerin Franziska Harbers und Co-Trainerin Jamie Riotte.