U13 wird sensationell westdeutscher Vizemeister

Gab es im Werdener TB bisher eine Saison der Superlative, mit Aufstiegen, Qualifikationen zu Jugendmeisterschaften, im weiblichen Bereich sogar zum allerersten Mal, gelang den U13 Mädchen nun schier unglaubliches. Von Sieg zu Sieg kämpften sich die Werdener Mädchen in das Finale um den Titel des stärksten U13 Teams in NRW.

Die weibliche U13 ist westdeutscher Vizemeister (Foto: Michael Eyink, USC Münster)

Was die Werdener Mädchen am Wochenende erreicht haben, ist noch nicht so richtig greifbar, schon die Teilnahme an den Meisterschaften war vor der Saison ein Traum.

Die u13 Mädchen des Werdener TB dürfen sich offiziell Westdeutscher Vizemeister nennen. Erst im Finale waren sie zu stoppen und auch das bot einen wahren Volleyballkrimi.

Doch von vorne. Das Team reiste mit 12 Mädchen und 3 Trainern am Freitag den 13 an. Dem Tag entsprechend, gab es einen Oberleitungsschaden auf der Zugstrecke und mit knapp 1 1/2 Stunden Verspätung erreichte man die Jugendherberge in Münster. Doch positiver Nebeneffekt, die Fahrt schweißte das Team noch enger zusammen.

Am Samstag zahlte sich zudem aus, dass fünf der Mädchen bereits bei der U14 und eine bei der U12 Meisterschaftserfahrung sammeln konnten und so die einmalige Atmosphäre bereits kannten.

Das erste Spiel gegen den PTSV Aachen wurde daher nicht nervös, sondern hochkonzentriert angegangen. Man gewann zunächst deutlich mit 25:12, im Anschluss dann mit 25:18.

Lea Bianco im Angriff gegen den PTSV Aachen (Foto: Michael Eyink, USC Münster)

Nachdem der weitere Gruppengegner SV Wachtberg ebenfalls die Aachener besiegte, war man nun bereits sicher in der Zwischenrunde. Die bessere Ausgangsplatzierung würde naturgemäß jedoch der Gruppensieger haben. So ging man mit leicht geänderter Startdrei in die Partie und es entwickelte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe. Zum Ende setzte man sich der WTB knapp mit 25:23 durch.

Marlene Böcker im Block gegen den SV Wachtberg

Im zweiten Durchgang war man dann mit 25:14 wieder etwas deutlicher unterwegs und durfte sich als Gruppensieger auf das wichtigste Spiel des Tages freuen. Man bekam im Viertelfinale den Zweiten der Gruppe A zugelost, den SSV Nümbrecht.

Es entwickelte sich ein Volleyballkrimi. Konnte man den ersten Satz noch mit 25:22 gewinnen ging es im zweiten Durchgang in die Verlängerung. Mehrfach wankte das Spiel hin und her, bevor Romy Zumdick mit einem platziert abgelegten Ball für „emotionale Emotionen“ sorgte.

Der entscheidende Ball von Romy Zumdick wurde festgehalten (Foto: Michael Eyink, USC Münster)

Mit 29:27 zog das Team in das Halbfinale der Meisterschaften ein.

Ausgeruht ging es am Sonntag Mittag gegen den TuB Bocholt. Trainer Heimeshoff rechnete mit einem spannenden Spiel, aufgrund der Erfahrung im Duell mit den Spielerinnen in der U14, doch die Werdener Mädchen hatten anderes vor. Kapitän Mia Peipe deckte die gegnerische Annahme mit ihrem Jumpfloats ein und kam doch ein Ball zurück wurde konzentriert aus der Annahme aufgebaut und das eigene Angriffspiel vorbereitet.

Mia Peipe im Aufschlag (Foto: Michael Eyink, USC Münster)

Vielseitig zeigte man sein ganzes Repertoire, so dass Bocholt mit 0:10 zurücklag bevor den Werdener Mädchen der erste Fehler unterlief. Mit einem unfassbaren 25:13 triumphierte man im ersten Satz. Dennoch mahnte Heimeshoff zur Vorsicht. Und so wurde der zweite Satz von Beginn an enger geführt. Doch auch in diesem Satz ließen die Werdener Mädchen keine Fragen aufkommen. Nach dem 25:18 Erfolg brachen alle Dämme.

Vor dieser Saison hatte der WTB Teilnahmen an Meisterschaften der Jungen in der Halle und bei Mädchen im Sand vorzuweisen. Unter die besten 12 in NRW kam man bei den Mädchen in der Halle noch nie. Nun qualifizierten sich neben der männlichen u15 gleich alle Kleinfeldteams der Mädchen von U12 über U13 bis hin zur U14. Das ein Team in das Finale um den Titel des Westdeutschen Meisters spielt gab es in der Vereinshistorie jedoch noch nie.

Man traf auf den SC Hennen. Den Kontrahenten kannte man von der U14. Dort unterlag man in den Platzierungsspielen ein wenig zu deutlich. Nun aber wollte man dem Gegner einen großen Kampf liefern, auch wenn die Größenvorteile eindeutig bei Hennen lagen, machte der WTB ein überragendes Spiel. Den zahlreichen Zuschauern wurde ein Finale auf allerhöchstem taktischen und technischen Niveau geliefert.

Elisabeth Zeggel beim Blockversuch (Foto: Michael Eyink, USC Münster)

Zunächst begann Hennen etwas stärker und setzte sich ab, doch die altbekannte Kontinuität des Teams brachte es Punkt für Punkt wieder zurück. So dass am Satzende ein Herzschlagfinale präsentiert wurde. Nach eigenen vergebenen Satzbällen musste man sich mit 26:28 geschlagen geben.

Doch die Moral der Werdenerinnen war noch nicht gebrochen. Das Team auf dem Feld, aber auch das Team am Rand gab noch einmal alles. Auch der zweite Satz wurde eng geführt, keins der beiden Teams war stärker, es wog immer wieder hin und her. Doch diesmal mit dem Glück auf Werdener Seite, die sich mit 25:23 durchsetzten und den Tie-Break erzwangen.

Mit vollem Einsatz wollte man nun im letzten Satz angreifen, doch es zeigten sich die Folgen des langen Turniers. Die Konzentration ließ nach und die eigene Annahme wurde instabil. Ohne den hohen Ball am Netz, der alle Optionen im eigenen Angriff ermöglichte, konnte der Gegner leicht Druck aufbauen und die Größenvorteile ausspielen. Mit Spielerwechseln wurde noch einmal versucht die Wende herbeizuführen, aber auch das brachte keinen Effekt mehr. Nach großartigem Kampf musste man sich im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft mit dem Titel des Vizemeisters „begnügen“.

Foto: Michael Eyink, USC Münster

Eine Tatsache die überhaupt keinen Raum für Enttäuschung ließ. Schreibt das Team doch Volleyballgeschichte im Werdener TB. Als zweitbeste Mannschaft in Nordrhein-Westfalen dürfte man ab der U14 an deutschen Meisterschaften teilnehmen. Wir werden sehen was in dieser Altersklasse möglich ist, aber dieser zweite Platz wird zurecht erst einmal wie ein Titel gefeiert werden.

Das Team: Magali Aulenbacher, Lea Bianco, Lilly Birk, Marlene Böcker, Klara Isekenmeier, Janne Joswig, Karla Mahnert-Lueg, Mara Metz, Mia Peipe, Sophie Wu, Elisabeth Zeggel, Romy Zumdick, Trainer Sven Heimeshoff, Co-Trainerin Franziska Harbers und Co-Trainerin Jamie Riotte.