Hobby Herren

„In Ruhe gereift“ – Hobby Herren des WTB gehen als Titelverteidiger in die Saison 2022/23

Sechs Jahre ist es her, dass die damalige Herren-Erstvertretung der WTB-Volleyballer den viel diskutierten Entschluss fasste, den Blinker zu setzen und die Autobahn des Leistungsspielbetriebs zu verlassen, um auf die Hobby-Ebene abzubiegen. Sechs Saisons hat es gebraucht, bis die Werdener sich die Liga-Krone aufsetzen konnten und jetzt als Meister des Herren-Hobby Kreises Essen/Herne/Bochum in die Spielzeit 2022/23 gehen. Schritt für Schritt kam man seit Beitritt der Liga dabei dem großen Ziel immer näher, bis nun eine fulminante Saison ohne Niederlage den Meistertitel an die Brehm brachte. Sechs Jahre sind die Hobby-Herren „in Ruhe gereift“.

v.l.n.r. (oben): Bogdan Craciun, Benjamin Langenscheidt, Thomas Blasche, Sascha Quade, Moritz Engelhardt, Steven Schönke, Nico Schmitz, Jacob Schmidt.
v.l.n.r. (unten): Alexander Ulrich, Fabian Glunz, Gregor Leise, Christoph MĂĽller, Stephan Kromer, Burkhard Leise, Florian Gerdau, Benjamin Thor.
Es fehlt: Tim Korpiun

Ein neuer, ausgedünnter Kader, eine ungelöste Trainerfrage, unbekannte Gegner in einer neuen Liga. Die ersten Hobby-Herren-Jahre waren für die Werdener mehr Lehr- denn Herrenjahre. Zwar brachte man aus der Landesliga zuvor profunde Erfahrung und Qualität mit, doch zugleich war dieses Erfahrungslevel in der neuen Liga das Startgeld, das jeder einbrachte – und zahlreich übertroffen wurde. Auch den Vorteil des ausgeprägteren, agilen Bewegungsdranges wussten die Werdener zu Beginn nur vereinzelt gegen die wesentlich routiniertere Konkurrenz in Punkte umzumünzen. Und so gaben sich die Hobby-Greenhorns Zeit. Zeit, um in der Liga anzukommen; Zeit, mit den Neuzugängen ein neues Mannschaftsgesicht zu formen; Zeit, eine neue, eigene Dynamik auf dem Feld zu entwickeln.

Die Niederlagen gegen die Dauer-Hobby-Seriensieger aus Gelsenkirchen-Buer und Essen-Steele wurden Jahr für Jahr knapper, bis sich die ersten Siege einschlichen und die Tabellenplätze nach oben krochen. In den vergangenen zwei Jahren war bereits mehrfach eine rot-weiße Hand an der Meistertrophäe, doch für den finalen Griff fehlte die Cleverness – bis zum letzten Jahr. In einer mit souveränen wie dramatischen Spielen gespickten Saison machte der WTB die endgültige Metamorphose vom Leicht- zum Schwergewicht der Hobby-Szene durch und beendete mit einer Serie ohne Niederlage das Warten auf den ersten Titel.

Wer jetzt dem WTB auf dem Feld begegnet, sieht sich einer gefährlichen Mixtur aus routinierter Präzision und spielfreudigen Feuereifer gegenüber. Die Hobby-Herren des WTB bringen die nach wie vor vorhandene schlagkräftige Wucht mit spielerischer Leichtigkeit zusammen. Wie für exquisite und erlesene Tropfen gaben sich auch die Hobby-Herren diese Zeit, um auf dem Hallenparkett in Ruhe zu reifen. In der neuen Spielzeit wird sich zeigen, wie gefestigt und vollendet dieser Reifeprozess ist.