Dritter in NRW – U14 holt erneut Medaille

Die U14 MÀdchen des Werdener TB gehören nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft als U13 wieder zu den Besten in NRW. Denkbar knapp scheiterte das Team am erneuten Einzug in das Finale und damit an der Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Bayern. Eine unglaubliche Berg- und Talfahrt liegt hinter dem Team von Trainer Sven Heimeshoff. Nach einer souverÀnen Qualifikation durfte man am vergangenen Freitag die Fahrt nach Ostbevern antreten und sich unter den 12 stÀrksten Teams aus ganz NRW prÀsentieren.

Unsicher wie die eigene Verfassung ist, stand man zu Spielbeginn im Essener Derby gegen den VV Humann Essen auf dem Feld. So wurde Marlene Böcker die im Dezember nach Saisonabschluss, aber vor der endgĂŒltigen Qualikation nach Großbritannien zog, extra eingeschifft und konnte sich drei Wochen lang mit dem Team vorbereiten. 1 1/2 Wochen vor Turnierbeginn knickte Stammkraft Romy Zumdick im Training um und stand mit Anpfiff zum ersten Mal wieder auf dem Hallenparkett.
So wurde das Spiel gegen den VVH enger als erhofft. Viele Eigenfehler in Aufschlag und Angriff ließen den Kontrahenten, der selbst sehr geschickt eigene Fehler vermied, lange im Rennen. Die noch nicht wieder in Topform befindliche Zumdick wurde zwischenzeitlich durch Mara Metz ersetzt. Sie zeigte ein Ă€ußerst stabiles Spiel und sicherte dem WTB den ersten Satzgewinn mit 25:23. Auch der zweite Satz wurde eng gefĂŒhrt, doch die grĂ¶ĂŸere Routine und Erfahrung auf Werdener Seite setzte sich auch beim 27:25 Erfolg durch.

Klara Isekenmeier im Angriff


Im Anschluss gewann der VVH gegen MĂŒnster Gievenbeck, so dass ein Satzgewinn bereits zum sicheren Gruppensieg reichen sollte. Beim 25:21 war das Team noch immer nicht im Turnier angekommen und musste gegen stark kĂ€mpfende MĂŒnsteraner (immerhin Vierter der U13 Meisterschaft 2022) jede Menge Körner investieren. Mit dem ersten Satzgewinn war auch die Gegenwehr des TSC gebrochen und es gelang ein ĂŒberzeugender 25:9 Erfolg.
Nach einem langen Tag in der Beverhalle von Ostbevern trat man in der letzten Spielrunde des Tages im Viertelfinale gegen den SCU LĂŒdinghausen an. Ein Kontrahent dem man in der Auslosung gerne aus dem Weg gegangen wĂ€re, hatte man doch in der Qualifikationsrunde einen Satz verloren und war sich der StĂ€rken des Gegners bewusst. Doch nun war das Team auf einmal auf dem erhofften spielerischem Niveau angekommen. AngefĂŒhrt von KapitĂ€n Mia Peipe zeigte man warum man sich auf Rang zwei gesetzt qualifiziert hatte. Ab dem Stand von 9:7 lief das Spiel des WTB wie aus einem Guß bis zum endgĂŒltigen 25:7 Erfolg. Nun galt es in Satz zwei das Niveau zu halten, denn auch der Kontrahent gab noch lange nicht auf. Beim 25:20 Sieg zeigte das Team noch einmal die Leidenschaft und den Kampfgeist den es auszeichnet, so Trainer Heimeshoff.

Mia Peipe in der Abwehr

Damit war man bereits im Halbfinale. Eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams, war bis zur Finalteilnahme im letzten Jahr als U13 nur die U12 Jungen von 14/15 und 16/17 in einem Halbfinale bei den Westdeutschen. Der Werdener TB bezeichnet sich noch immer als Breitensportverein und verfĂŒgt ĂŒber mehrere AnfĂ€nger und Bezirksligajugendmannschaften. Bis vor einem Jahr war noch kein MĂ€dchenteam bei den westdeutschen Meisterschaften.
Ab der U14 werden deutsche Meisterschaften ausgespielt. Im grĂ¶ĂŸten Landesverbands Deutschlands qualifizieren sich die beiden Finalisten fĂŒr den Wettkampf der besten 16 Mannschaften Deutschlands. Die Sensation war zum greifen nah.

Das Team begann stark. Volleyball auf allerhöchstem U14 Niveau wurde den zahlreichen Zuschauern geboten. Gegner war der Kontrahent des Bundesliganachwuchs vom USC MĂŒnster. Die erste Damenmannschaft des WTB spielt trotz Aufstieg weiterhin fĂŒnf Ligen unter dem Kontrahenten. Doch der WTB Nachwuchs zeigte keine Nerven und ging mit 25:21 in FĂŒhrung. In Satz zwei schwanden dem Team jedoch zusehends die KrĂ€fte, mit 15:25 glich MĂŒnster aus. Im Entscheidungssatz motivierte man sich noch einmal. Angefeuert durch die zahlreich mitgereisten Fans, sowie der sonst lokalen Konkurrenz von Humann Essen, warf man noch einmal alles rein, doch es sollte nicht sein. Vor allem der mentale Tank war leer, ein kleiner RĂŒckstand brachte die schnelle Entscheidung zum 9:15.
ZunÀchst galt es TrÀnen zu trocknen, wusste doch jeder welche einmalige Möglichkeit gerade denkbar knapp verpasst wurde.

Romy Zumdick im Block

Doch die Achterbahnfahrt der Emotionen war noch nicht vorbei, stand nun zum Abschluss das Spiel um die Bronzemedaille an. Das Team sollte auf den SC Hennen treffen. Den Gegner aus dem letztjĂ€hrigen Finale, dass Duell der Geschlagenen. Trainer Heimeshoff gelang es das Team erneut zu motivieren, hatte man in allen drei Partien gegen die Iserlohner bisher mit 1:2 verloren, wollte man nun endlich den Sieg holen. Beide Teams gingen angeschlagen in das Spiel. Bei Hennen fiel Zuspielerin Vanessa Werth aus. Der WTB konnte die sichtlich auf dem Zahnfleisch gehende Romy Zumdick nur noch phasenweise einsetzen. Doch nun zeigte sich die GrĂ¶ĂŸe und Ausgeglichenheit des Kaders. Mit Sophie Wu und Marlene Böcker begannen zwei Spielerinnen die bisher nur KurzeinsĂ€tze hatten und belohnten das Vertrauen des Trainers. WĂ€hrend Böcker direkt mit imposanten AufschlĂ€gen den Kontrahenten beeindruckte, konnte Wu vor allem im Zuspiel und Abwehr glĂ€nzen. Immer wieder gelang es ihr Klara Isekenmeier die BĂ€lle ĂŒber Kopf mustergĂŒltig zu servieren, so dass diese einen Kracher nach dem anderen im gegnerischen Feld verrsenkte. Gegen den starken Kontrahenten war dies allerdings auch notwendig, blieb es doch bis zum Satzende immer wieder eng. Mit einem 25:22 und einem 25:19 belohnte man sich fĂŒr eine denkwĂŒrdige Saison und ein tolles Turnier mit der zweiten Medaille bei Jugendmeisterschaften in der Werdener Geschichte.

Der Werdener Kader: Magali Aulenbacher, Lea Bianco, Lilly Birk, Marlene Böcker, Klara Isekenmeier, Janne Joswig, Karla Mahnert-Lueg, Mara Metz, Mia Peipe, Sophie Wu, Elisabeth Zeggel, Romy Zumdick, Trainer Sven Heimeshoff, Co-Trainerinnen Jamie Riotte und Kira Schönke.