Historische Medaille fĂŒr Werdener Volleyballer

Die U16 Volleyballerinnen des WTB sind seit Sonntag die drittstĂ€rkste Mannschaft in NRW. Bei den westdeutschen Meisterschaften spielte man sich als Außenseiter auf das Treppchen der Besten.

Bereits am Freitag Nachmittag fuhren die Werdener in Richtung Nottuln, um von der dortigen Jugendherberge aus am Wochenende die westdeutschen Meisterschaften der stĂ€rksten 12 Mannschaften NRW’s in MĂŒnster zu bestreiten.

Historische Medaillenverleihung fĂŒr die Werdener U16 (Foto: Linus Peikenkamp)


In der Gruppenphase traf man zunĂ€chst auf den Ausrichter vom TSC MĂŒnster-Gievenbeck.

WTB – TSC MĂŒnster Gievenbeck 2:0 (25:7, 25:14)
Die Werdener MĂ€dchen fanden gut in das erste Spiel des Tages. Die MĂŒnsteraner hatten den druckvollen AufschlĂ€gen nichts entgegen zu setzen und mussten sich deutlich geschlagen geben. Im zweiten Satz wechselte Trainer Sven Heimeshoff dann ein wenig und gab weiteren Spielerinnen Zeit im Turnier anzukommen.

WTB – SCU LĂŒdinghausen 2:0 (25:21, 26:24)
Ein ausgeglichener Auftakt in das zweite Gruppenspiel und ein enges Finale fĂŒhrten zum knappen Satzgewinn des WTB. Der zweite Satz war nun einer fĂŒr die Werdener GeschichtsbĂŒcher. Erste Auszeit beim RĂŒckstand von 0:5, zweite Auszeit bei 6:15. Das Team mit dem RĂŒcken zur Wand. Dann kommt SpielfĂŒhrerin Romy Zumdick beim Stand von 14:19 zum Aufschlag und “liefert mal so richtig ab” wie es Trainer Heimeshoff ausdrĂŒckte.

Elisabeth Zeggel im Angriff gegen den SCU LĂŒdinghausen (Foto: Linus Peikenkamp)

Erst bei 22:20 FĂŒhrung verlĂ€sst sie die Aufschlaglinie wieder, die Werdenerinnen lassen sich die FĂŒhrung nicht mehr nehmen und holen den Gruppensieg gegen das auf vier gesetzte Team aus LĂŒdinghausen.

Viertelfinale
WTB – RSV Borken 2:0 (25:23, 25:13)

Im Viertelfinale bekam man den RSV Borken zugelost. Ein weiteres großes Kaliber im MĂ€dchenvolleyball. Gegen den Kontrahenten begann man stark und ging durch eine kleine Aufschlagserie von Mara Metz in FĂŒhrung. Doch anstatt nun sicher den Satz zu Ende zu spielen, kam Borken Punkt um Punkt wieder ran. Auch dank zwei starker AufschlĂ€ge von Mittelblockerin Liliana Ginzburg entschied man den Satz schließlich knapp fĂŒr sich. Auf einen engen zweiten Satz gefasst, stellte das Trainerteam die Mannschaft nun erneut ein. Aber die Werdener MĂ€dchen hatten anderes vor. Diesmal durfte Elisabeth Zeggel ihre Jumpfloats prĂ€sentieren, zunĂ€chst sieben und im Satzverlauf noch einmal drei AufschlĂ€ge am StĂŒck zimmerte die Außenangreiferin in das gegnerische Feld. Man ĂŒberrollte die sichtlich ĂŒberraschte Konkurrenz nahezu.

Luisa Schelz bejubelt ihr Ass zum Sieg gegen den RSV Borken (Foto: Linus Peikenkamp)

Erst zum zweiten Mal hat sich eine Werdener Mannschaft auf dem “Großfeld” fĂŒr die Westdeutschen qualifiziert. Nach dem zwölften Rang im vergangen Jahr, war man nun bereits im Halbfinale und durfte um Medaillen spielen.
Am Sonntag Mittag traf man allerdings auf den Topfavoriten und Meister der NRW Liga, den USC MĂŒnster.

Halbfinale
WTB – USC MĂŒnster 0:2 (8:25, 23:25)

Nur langsam fand man in die Partie gegen die aufschlagstarke Mannschaft vom USC. Lange tat man sich schwer in das eigene Angriffsspiel zu kommen, so dass der Gegner oftmals zu einfachen Punktgewinnen kam. Im zweiten Satz begann man besser, hielt mit, lief dann zur Satzmitte aber doch dem RĂŒckstand hinterher. Nun kam die Stunde des breiten Kaders. ZunĂ€chst ersetzte Luisa Schelz die bis dahin nahezu durchspielende Metz im Diagonalangriff, bevor Theia Iordache ĂŒber die Mitte und Anna Kullmann auf Außen in die Partie kamen und das Spiel neu belebten. Auch in Annahme/Abwehr kam mit Antonia Kensmann die nominell zweite Libera und war sofort prĂ€sent. Punkt um Punkt kĂ€mpfte man sich heran. Der USC wechselte, der USC nahm beide Auszeiten und dennoch wurde es immer enger. Erneut war es Zumdick die mit fĂŒnf AufschlĂ€gen in Folge fĂŒr den entscheidenden Druck sorgte. Doch mit 23:25 musste man sich am Ende denkbar knapp geschlagen geben.

KapitĂ€n Romy Zumdick im Halbfinale gegen den USC MĂŒnster (Foto: Linus Peikenkamp)

Auch wenn niemand vorher tatsĂ€chlich mit einem möglichen Finaleinzug gerechnet hatte, mussten TrĂ€nen getrocknet werden. HĂ€tte die Teilnahme ebenso die Qualifikation fĂŒr die deutschen Meisterschaften bedeutet.

Trainer Heimeshoff und seinem Team gelang es die positive Energie, ob des guten Comebacks im Halbfinale, mit in das Bronzespiel gegen den VoR Paderborn zu nehmen.

Spiel um Platz 3
WTB – VoR Padeborn 2:0 (25:20, 25:17)

Mit Schelz fĂŒr Metz auf der Diagonalen konnte man grĂ¶ĂŸere Frische auf das Feld bringen. Auch die am Vortag ĂŒberragende Stammlibera Karla Mahnert-Lueg war nun wieder in Höchstform und glĂ€nzte von Beginn an.
Ein auf Augenhöhe gefĂŒhrter erster Satz wurde durch Ginzburg mit einer Serie von fĂŒnf Punkten im Aufschlag in Richtung Werden geschoben.
Den letzten Satz des Tages begann die das gesamte Wochenende ĂŒberragend agierende und das Team lenkende Zuspielerin Sophie Wu mit einer 5:0 FĂŒhrung im Aufschlag. Kam doch ein Angriff vom Gegner war Mittelblockerin Iordache zur Stelle und entschĂ€rfte nahezu jeden Ball im Block.
Der Abschluss war der nun erholten Metz vorbehalten, die das Spiel mit einer sechs Punkte Aufschlagserie beendete.

Unbeschreiblicher Jubel nach dem Sieg im Spiel um Bronze (Foto: Linus Peikenkamp)

Historisch ist fĂŒr diese Medaille eine Untertreibung. Gegen Bundesliganachwuchs und LeistungsstĂŒtzpunkte war der WTB die Definition eines Außenseiters.

Diese legendÀre Leistung erbrachten: Alexa Davids, Greta Faust, Liliana Ginzburg, Theia Iordache, Antonia Kensmann, Anna Kullmann, Carla Lustermann, Karla Mahnert-Lueg, Mara Metz, Luisa Schelz, Marit Schönke, Sophie Wu, Elisabeth Zeggel, Romy Zumdick, Trainer Sven Heimeshoff, Co-Trainerin Susanne Heimeshoff und Co-Trainerin Kathleen Weisbender.