Der WTB grüßt von oben

Doppelte Tabellenführung für die WTB-Volleyballer: Die Damen in der Bezirks- und die Herren in der Landesliga gucken weiter von oben herab auf die Konkurrenz. Der Weg zum Platz an die Sonne führte jedoch über viel Schweiß und starke Nerven. Die Zweitvertretung der Herren polierte den erfolgreichen WTB-Spieltag zusätzlich auf.

Herren

Landesliga, WTB I 3:2 TB Osterfeld I

Oftmals gleichen Fünfsatzspiele beim Volleyball einer bei der Sportrhetorik beliebten wie abgedroschenen Achterbahnfahrt. Für das prickelnde Aufeinandertreffen des Landesliga-Tabellenführers aus Werden mit dem Drittplatzierten aus Oberhausen ist diese Titulierung zweifelllos irreführend. Denn kein Freizeitpark-Architekt der Welt könnte eine Achterbahn konstruieren, die zu Beginn solcherart ellenlang nach oben führt, bevor der meilenweite Sturz ins Bodenlose beginnt, nur um am Ende die Glücksgefühle wieder in die richtige Bahn zu lenken. Vor jenem Fall punkteten die Gastgeber aus Werden durch „Kampfgeist und eine eindrucksvolle Teamleistung gegen einen starken Gegner“, beschrieb es Mittelblocker und Kapitän Oliver Waschilowski. Dank schlagkräftiger Antworten zum Ende der Ballwechsel stellten die Werdener dominant (25:16, 25:22) eine 2:0-Satzführung her. Interims-Trainer Thorsten Rathjen sparte nach der Führung nicht mit Lob, „und mit so viel Zuspruch“, stöhnte Waschilowski, „kommen wir nicht immer klar“.

Osterfeld befreite sich aus der Lethargie und zwang die immer stärker nachlassenden Werdener in die Crunch Time, den finalen fünften Satz. Als zur Satzmitte die Gäste in Führung gingen, appellierte Waschilowski an die Teamkollegen, dass „noch ein letztes Mal Einsatz und Kampf gefragt waren“ – und diese antworteten prompt. Über den Außenangriff sicherte sich der WTB mit 15:13 den Sieg und den Platz an der Sonne des Tableaus.

Bezirksliga, WTB II 3:1 TB Osterfeld II

Das erfolgsgekrönte Dauerduell an diesem Spieltag gegen den Turnerbund aus Osterfeld machte die Zweitvertretung des WTB mit einem 3:1-Erfolg perfekt. Im heimischen Sportpark Löwental trafen „die beiden Kellerkinder der Liga“ aufeinander, wie es Co-Trainer Martin Weber im Vorfeld titulierte. Beide Teams hatten im bisherigen Saisonverlauf erst einen Sieg eingefahren, sodass dem Kellerduell bereits eine vorentscheidende Note um die rote Laterne anhaftete. Dementsprechend nervös startete der Tabellenvorletzte aus Werden in den ersten Satz mit insgesamt neun verschlagenen Angaben, die Trainer Weber die Zornesröte ins Gesicht trieben. Dem nie erloschenen Kampfgeist der jungen Werdener war es zu verdanken, dass der Auftakt mit 25:22 an den WTB ging. Der zweite Abschnitt entpuppte sich als einziger Satz, „in dem wir Trainer mal ein wenig entspannen konnten“, pustete Weber nach der 2:0-Satzführung durch, ehe der Nervenschlacht mit 24:26 und 26:24 aus WTB-Sicht zwei neue Kapitel hinzugefügt wurden. Vom Tabellenende sollte die Zweitvertretung sich damit aber endgültig entfernt haben.

Damen

Bezirksliga, WTB I 3:0 VC Essen-Borbeck IV

Dass seine Damen – die Tabellenführer der Bezirksliga – das Aufeinandertreffen mit dem Schlusslicht aus Borbeck für sich entscheiden würden, daran hatte Coach Christian Perband keine Zweifel. Doch darüber hinaus ging es dem Trainer darum, „ein gutes Spielergebnis“ zu erzielen, „um Selbstvertrauen zu tanken“. Und seine Schützlinge lieferten zum zweiten Mal in Folge bravourös ab. Lobend hob der Coach die „hohe Konsequenz“ und das „starke Aufschlagspiel“ hervor, mit denen die Borbeckerinnen zum Auftakt an die Wand gespielt wurden. Ehe die Konkurrenz im dritten Satz ins Spiel gefunden hatte, lag der WTB bereits mit einer 2:0-Satzführung (25:7, 25:12) in Front. Auch wenn Perband dann einen „etwas gemächlicheren“ dritten Abschnitt zu sehen bekam, waren das Spiel und die Punkte jederzeit fest in Werdener Hand. Mit dem Schlusspunkt herrschte einhellige Freude über den bewahrten Platz als Klassenprimus, über die Rückkehr von Diagonalspielerin Seifert nach der Babypause sowie über das bevorstehende Endspiel gegen den Tabellenzweiten Heiligenhaus/Mettmann.

Kreisliga, WTB III 1:3 VV Humann Essen V

Die einzige WTB-Niederlage des Spieltags steckte die Drittvertretung der Damen in der Kreisliga ein. Wurde das Hinspiel gegen den Lokalrivalen Humann noch souverän gewonnen, „standen die Zeichen diesmal schlecht“, seufzte Trainerin Monika Seifert. Bedingt durch Schultheateraufführungen, Klassenfahrten, Schulpraktika und krankheitsbedingte Ausfälle hatte Seifert einen Absagenberg in schwindelerregender Höhe zu schlucken, sodass der WTB mit nur sieben Spielerinnen in das Derby startete. Mannschaftsführerin Paula Ebner übernahm dabei die verwaiste Position als Zuspielerin und entpuppte sich auch in dem ihr unbekannten Terrain als „Stütze der Mannschaft“, beklatschte Seifert. Dennoch ging – wenig überraschend – der Auftakt an die Konkurrenz aus Steele, ehe sich die jungen WTBlerinnen auf dem Feld gefunden hatten. Mit 25:10 schlug der WTB zurück, um sich in der Folge einem offenen Schlagabtausch zu stellen. Mit 24:26, 23:25 und „viel Pech“, ärgerte sich Seifert, gingen die weiteren Abschnitte an den VVH. Auch wenn Franca Dallinga und Emma Macek das Momentum mit wuchtigen Aufschlägen immer wieder beim Turnerbund hielt, „reichten die Nerven am Ende einfach nicht“, haderte die Trainerin mit dem Schicksal: „Die Anspannung war für das junge Team doch noch zu groß.“

B.L.