GeisterjÀger WTB verjagt Abstiegsgespenst

Die erste Garde der Herren-Volleyballer des WTB hat mit einem furiosen 3:0-Sieg gegen den TB Osterfeld das Abstiegsgespenst vorerst vertrieben und den Abstand zur Ligaspitze verringert. Bei klirrender KĂ€lte sorgte ferner nur das Pendant der Damen durch einen 3:2-Erfolg bei dem TV Jahn Königshardt II fĂŒr einen weiteren erwĂ€rmenden Spielstand aus Sicht des WTB.

Herren

Landesliga – WTB I 3:0 TB Osterfeld

Die Erstvertretung war im Laufe dieser Saison bereits so lange auf der Suche nach KontinuitĂ€t, dass man als Zaungast geneigt war, den Akteuren ein Fremdwörterlexikon aufs Hallenparkett zu legen, um fĂŒr eine endgĂŒltige BegriffsklĂ€rung zu sorgen. Doch das ist seit dem 3:0-Erfolg gegen den TB Osterfeld nicht mehr nötig. Mit den wichtigen drei Punkten, und dem zweiten Sieg in Folge, vertreibt der WTB das Abstiegsgespenst aus der Sichtweite. Die in der Tabelle höher platzierten Oberhausener wussten zu Beginn der Partie nicht wie ihnen geschah, als die Rot-Weißen bereits durch einen fulminanten Start mit 13:3 in FĂŒhrung lagen. Die prĂ€zisen und wohltemperierten AufschlĂ€ge erwiesen sich als taktischer SchlĂŒssel, der die 1:0-SatzfĂŒhrung brachte. Gedanklich waren die Werdener den Osterfeldern immer einen Schritt voraus, sodass der westliche Ruhrgebiets-Nachbar auch in der Folge nur ein Spielball der Werdener blieb. Erst mit zwei SĂ€tzen in RĂŒckstand entdeckte der eigentliche Favorit seine Kampfkraft wieder und warf sie, sowie eine starke Athletik in die Waagschale. Bei engem Satzverlauf behielt Zuspieler JĂŒrgen Thiele jedoch stets die Nerven und den Kopf oben und platzierte den Angreifern die BĂ€lle maßgeschneidert auf der Netzkante. Mit 25:21 schweißte der WTB die drei Punkte ein und lĂ€sst die rote Zone in der Tabelle vorerst im RĂŒckspiegel verschwinden.

Bezirksliga – WTB II 0:3 MTG Horst III

Es war ein angenehmes emotionales Dilemma, in dem sich die Spieler der Zweitvertretung nach der Niederlage im Kellerduell gegen die Drittvertretung der MTG Horst befanden. Zwar war der Frust ob der Pleite gegen den Tabellennachbar selbstredend vorhanden, doch die spielerische Darbietung bot im Vergleich zu den Auftritten zuvor erheblich positivere AnsĂ€tze. Dazu gehörte auch der Auftakt in die Begegnung, da sich der Turnerbund in der Feldabwehr stabil, robust und zupackend prĂ€sentierte und damit die Basis legte fĂŒr einen grundsoliden Spielaufbau. Dass dieser nicht immer gewinnbringend abgeschlossen wurde, lag an der mangelnden Durchschlagskraft im Angriff. Phil LĂŒftner und Finn Siebel narrten den gegnerischen Block in aller RegelmĂ€ĂŸigkeit, doch in der Summe fehlte es an entscheidenden Punktgewinnen, die die MTG stets an Land zog. HauchdĂŒnn gingen die ersten beiden SĂ€tze mit 22:25 und 21:25 an den Stadtrivalen, der dem Turnerbund im letzten Abschnitt in Sachen Ausdauer und Entschlossenheit ĂŒberlegen war.

Damen

Bezirksliga – WTB I 3:2 TV Jahn Königshardt II

Auch lange nach Abpfiff der fĂŒnf SĂ€tze gegen die Konkurrenz aus Oberhausen, und damit dem vierten Sieg im sechsten Spiel der Erstvertretung, beschĂ€ftige Coach Christian Perband die Partie noch. Wo sich bei dem engagierten Übungsleiter der Blick nach einer Begegnung oftmals unmittelbar auf die nĂ€chste Aufgabe richtet, gab Perband diesmal zu, „dass wir es deutlich besser können“. Damit war insbesondere der erste Satz gemeint, in dem die WTBlerinnen zwar schnell mit 7:2 in FĂŒhrung lagen, doch mit einer zu hohen Eigenfehlerquote vermiesten sie sich den Auftakt selber. Perband forderte ein mutigeres Auftreten seiner SchĂŒtzlinge im zweiten Abschnitt sah sich durch Mittelangreiferin Boleder bestĂ€tigt, die „alle wichtigen Punkte bestimmte“, notierte Perband. Dem 25:22-Satzausgleich folgte der Auftritt Schwarzkopfs im dritten Satz. Die Zuspielerin servierten ihren Angriffsreihen die BĂ€lle mit Finesse und PrĂ€zision, sodass die Einzelbestandteile des Blocks der Konkurrenz oftmals verwaist und mit Leichtigkeit zu ĂŒberspielen waren. Jener Spielwitz ging im Folgesatz, in dem der WTB versĂ€umte, drei Punkte einzusacken, vollends verloren. KonzentrationsmĂ€ngel ließen die Oberhausenerinnen Morgenluft wittern, der Tie-Break musste die Entscheidung bringen. Hier leuchtete das Scheinwerferlicht auf Außenangreiferin Kulik, die beim Stand von 9:9 zum Service antrat und mit sechs Aufschlagpunkten in Folge den Krimi beendete.

Bezirksklasse – WTB II 2:3 VV Humann Essen IV

Gegen den Paradeverein aus Steele Punkte mitzunehmen, ist aus Werdener Sicht stets ein VergnĂŒgen. Drum ĂŒberraschte es nicht, dass Trainer Sven Heimeshoff nach der knappen 2:3-Niederlage seiner SchĂŒtzlinge gegen die vierte Besetzung des VVH von „einem geilen Spiel“ sprach, nach dem der WTB immerhin einen ZĂ€hler im Abstiegskampf mitnimmt. Die Partie benötigte keinerlei Anlaufzeit, stattdessen ging es mit langen, aber kurzweiligen und umkĂ€mpften Ballwechseln in die Vollen. „Das Aufschlag- und Annahmetraining der letzten Wochen hat Wirkung gezeigt“, beschrieb Heimeshoff den Auftakt, der mit 26:16 an den WTB ging. Offensichtlich zeigten sich die jungen WTB-Damen ob ihrer famos Leistung gegen den in der Tabelle besser platzierten Favoriten selbst ĂŒberrascht, denn der zweite Abschnitt wurde dem VVH durch kollektive Aussetzer ehrfĂŒrchtig geschenkt. Um die Achterbahnfahrt komplett zu machen, kopierten die WTBlerinnen die ersten beiden SĂ€tze in der Folge und sahen sich den Steelerinnen im Tie-Break gegenĂŒber. Doch zu diesem Zeitpunkt liefen die Werdenerinnen bereits auf der letzten Rille, der VVH konnte dank grĂ¶ĂŸerem Kader das Spiel nun schnell fĂŒr sich entscheiden. Heimeshoff zeigte sich jedoch rundum zufrieden mit seinen SchĂŒtzlingen, die das Spiel eng gestalteten und sich „allgemein als Mannschaft prĂ€sentierten“. Überzeugen konnten den Trainer Fiona Engels die einen Sahnetag ĂŒber die Mitte erwischte, sowie die aus der 3. Damen entliehene Amelie Pflaum, die sich auf Außen nahtlos in das Mannschaftsbild einfĂŒgte.

Kreisliga – WTB III 1:3 MTV Rheinwacht Dinslaken III

Die Drittvertretung hatte eine lange spielfreie Zeit in der Kreisliga hinter sich und ging demzufolge hochkonzentriert und taktisch ideal vorbereitet in die Partie gegen den Favoriten aus Dinslaken. Die eigene HĂ€lfte glich im ersten Satz einem Sperrgebiet, in das die Kontrahentinnen kaum einen Ball untergebracht bekamen. Der WTB verriegelte mit sauberen Blocks die Angriffswege und antwortete selbst mit Entschlossenheit und Durchsetzungskraft an der Netzkante. 25:16, die Überraschung lag in der Luft, und der Duft der Sensation, an dem die WTBlerinnen schnupperten, hielt sich Ă€ußerst lange. Der WTB bot der Rheinwacht Paroli und kratzte mit 22 Punkten in den beiden folgenden SĂ€tzen am Punktgewinn. Erst der vierte Satz ließ alle Hoffnung verpuffen, da sich die MTV schlussendlich warmgeschossen hatte.

B.L.