WTB-Volleyballer sehnen sich dem Zielstrich entgegen

Vier Niederlagen und nur ein Sieg: Einzig die Erstvertretung der Damen hat im Schlussspurt der Saison Tempo aufgenommen und drei Punkte eingefahren. FĂŒr den Rest des Turnerbunds setzte es teils hauchknappe und besonders Ă€rgerliche Pleiten.

Damen

Bezirksliga – WTB I 3:1 TV Jahn Königshardt II

FĂŒnf Wochen Spielpause waren fĂŒr Trainer und Spieler genug. Der Turnerbund reiste nach der langen Verschnaufpause hochmotiviert und als Favorit deklariert zum Duell gegen den Tabellenvorletzten aus Oberhausen. Doch wer erwartete, dass die Spielfreude der Werdenerinnen wie ein Bogen gespannt war, der mit dem Anpfiff abgefeuert werden sollte, wurde enttĂ€uscht. Zwar fĂŒhrten Schwarzkopf und Wewers mit starken AufschlĂ€gen die eigenen Farben zum ungefĂ€hrdeten 25:21-Satzgewinn, „doch wirklich ĂŒberzeugend“, fasste Coach Perband den Auftakt zusammen, „war das fĂŒr unsere AnsprĂŒche nicht.“ Im zweiten Satz schlug sich die LĂ€hmung im Aufbau- und Angriffsspiel des WTB dann auch im Resultat nieder: Königshardt schmiss ein großes KĂ€mpferherz in die Waagschale und sicherte sich den Satzausgleich. In der Folge registrierte Perband ein „Kopf-an-Kopf-Rennen in einem wahrlich schwachen Spiel“. Als sich die analogen PunktestĂ€nde dem Schluss nĂ€herten, sorgte insbesondere der Mittelblock in Person von Bolender und Portmann fĂŒr die vermisste und notwendige Konsequenz im Angriff, sodass mit 25:23 und 25:22 die drei Punkte unter Dach und Fach waren. „Man merkte uns heute die Spielpause an“, beschrieb Perband den Auftritt seiner Damen, „denn spielerisch können wir das sehr viel besser.“

Bezirksklasse – WTB II 0:3 VV Humann Essen IV

Ungewohnt wortkarg gab sich Trainer Sven Heimeshoff nach der 0:3-Pleite gegen den Favoriten Humann. Doch die Worte, die er wĂ€hlte, fielen drastisch aus. Mit nicht druckreifer Sprache beschrieb der Übungsleiter die HallenverhĂ€ltnisse, die seine SchĂŒtzlinge bei der Partie gegen den Stadtrivalen in Kauf nehmen mussten. Eine viel zu enge Halle untersagte den Rot-Weißen, die mit einem personellen Engpass aufwarteten, jeden Spielaufbau, sodass Humann im Galoppschritt (19:25, 19:25, 12:25) zum Sieg eilte. Trotz eines ungewohnten Spielsystem, in dem die aus der dritten Damenmannschaft nachgerĂŒckte Amelie Pflaum eine gute Rolle spielte, verkauften sich die Werdenerinnen ordentlich, ohne jedoch den Favoriten ernsthaft in BedrĂ€ngnis zu bringen.

Kreisliga – WTB III 1:3 MTV Rheinwacht Dinslaken III

Bereits zum vorletzten Saisonspiel trat die Drittvertretung gegen Dinslaken an, und zum wiederholten Male schrammten die Werdener Newcomer an den Punkten haarscharf vorbei. Zum Auftakt fabrizierten die beiden Teams einen Krimi, in dem der Turnerbund jedoch das Drehbuch vorgab: Die Werdenerinnen antworteten mit Zielstrebigkeit und Konsequenz an der Netzkante auf die stets retournierenden BĂ€lle der Konkurrenz. Mit 26:24 fiel das Pendel zu Gunsten des WTB aus, doch von da an war es nicht mehr auf der Werdener Seite gesehen. Dinslaken antwortete ab dem zweiten Satz mit pulsierenden AufschlĂ€gen, die die SchĂŒtzlinge von Trainerin Monika Seifert drangsalierten. „So nervenstark sind meine MĂ€dels dann doch noch nicht“, beschrieb sie die aufkommende NervositĂ€t in den eigenen Reihen, da Dinslaken zur 2:1-SatzfĂŒhrung gehechtet war. Zum vierten Abschnitt fanden die WTBlerinnen ihren Kampfgeist jedoch wieder, um mit feiner Klinge immer wieder das Quadrat der Konkurrentinnen mit BĂ€llen zu treffen. Beim Stand von 24:23 – und damit dem eigenen Satzball – versagten jedoch erneut die Nerven, um den Sack zuzumachen und zumindest einen Punkt mitzunehmen. Mit viel Pech ging der Satz und das Spiel verloren, wodurch bereits die siebte (!) 1:3-Niederlage im Laufe der Saison in Stein gemeißelt war.

Herren

Landesliga – WTB I 2:3 TB Osterfeld

Niederlagen sind immer bitter. In diesem Fall lernten die Akteure der Erstvertretung jedoch eine besondere Note der EnttĂ€uschung kennen. Denn mit dem TB Osterfeld verlor man nicht nur gegen den zuvor punktgleichen Konkurrenten um den dritten Tabellenplatz, zudem vergaben die Werdener nach zwei famosen SĂ€tzen auch noch einen Matchball. Dass es zu dem besagten Matchball ĂŒberhaupt erst kommen konnte, war der vortrefflichen Leistung in den ersten beiden SĂ€tzen zu verdanken, in denen der WTB „wie zu besten Zeiten“ (25:18 und 25:21) aufspielte, meinte Trainer Marcus Hardt. Doch mit 25:27 ging der dritte Abschnitt aus Werdener Sicht unglĂŒcklich verloren. In einem dramatischen vierten Satz verloren die WTBler zum Ende unnötig Ă€ngstlich den roten Faden, den Osterfeld inzwischen gefunden hatte. Die Oberhausener lösten das Ticket fĂŒr den Tiebreak und hielten in diesem den WTB mit 8:2 schnell auf Abstand. Ein Abstand, der fĂŒr die Werdener nicht mehr aufzuholen war. Dennoch sieht Hardt ob des lösbaren Restprogramms noch „eine reelle Chance, um die Saison auf dem sensationellen dritten Tabellenplatz abzuschließen“.

Bezirksliga – WTB II 0:3 ASV Wuppertal

In dem Wissen, den letzten Tabellenplatz nicht mehr verlassen zu können, trat die Zweitvertretung gegen Wuppertal an und kassierte die nĂ€chste 0:3-Niederlage. Trotz der deutlichen Pleite zeigten die jungen Werdener, dass sie ihre Aufgaben mit Biss und Kampfgeist angehen. Nach einem frĂŒhen und hohen RĂŒckstand zum Auftakt wehrten die WTBler insgesamt 12 SatzbĂ€lle ab. Ein Umstand, der die Akteure des ASV fast bis zur Verzweiflung trieb. Erst nach der 20:25-Niederlage im ersten Satz fiel der WTB wieder in die alten Muster: Eine miserable Angabenquote und die ausbaufĂ€hige Annahmeleistung ließen Wuppertal die restlichen zwei SĂ€tze gewĂ€hren.

B.L.