Am Ende eines kräftezehrenden Volleyball-Marathons gab es in der Runde der Turnerbundler ein heiteres Allerlei aus Schweißperlen, lächelnden Gesichtern und erschlafften Muskeln zu sehen. Über einen ganzen Tag hinweg schmissen sich die WTB-Jungspunde mit Feuereifer über das Hallenparkett, wodurch ein herausragender vierter Platz in der Endabrechnung der Westdeutschen Jugendmeisterschaft an Land gezogen wurde.

Hinten: Trainerin Lina Wewers, Nico Langhof und Trainer Nick Wewers; vorne: Mika Hüser, Paul Mahnert-Lueg, Phil Hanning und Florian Peil.

Der Tisch in Lintorf war gedeckt und ein Stuhl für den WTB freigehalten: Die U12 aus Werden nahm Platz an der hochkarätig besetzten Tafel der besten Volleyball-Jugendmannschaften aus Nordrhein-Westfalen. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Turnerbundes machte sich mit Nico Langhof, Paul Mahnert-Lueg, Mika Hüser, Phil Hanning und Florian Peil eine männliche U12 auf den Weg zu der landesweiten Endrunde, und wenn der WTB seinen Kopf hob, um seine Sitznachbarn in Betracht zu nehmen, hatte mit Rumeln, Minden, Paderborn, Humann Essen und Münster-Gievenbeck die geballte Prominenz des Volleyball-Jugendsports am Tisch Platz genommen. Dass die Werdener mit der elitären Runde überhaupt zu Tisch gehen durften, war den bestechenden Leistungen in der Bezirksmeisterschaft und in der folgenden Qualifikation geschuldet.

Zur Vorspeise des Menüs wurde dem WTB der Ausrichter TuS Lintorf gereicht. Die WTBler kanalisierten ihrerseits die Emotionen und taktischen Maßnahmen innerhalb der Spielfeldbegrenzungen und legten mit einem 2:0-Traumstart los. Zur zweiten Partie kam dann der erste Dämpfer: Münster-Gievenbeck erwies sich als zu abgezockt und nutzte die verpatzten Anfangsminuten der Werdener kalt aus. Mit der Bilanz der Gruppenphase, nach der der WTB den lokalen Konkurrenten Humann Essen hinter sich ließ, zeigte sich das Trainerduo um Nick und Lina Wewers sehr zufrieden. Die Zwischenrunde gegen den VC Minden musste im Anschluss als Schicksalsspiel und Hauptgang herhalten, in welche Platzierungsrunde es zum Ende des Turniertages ging.

Die WTB-Newcomer legten einen couragierten und begeisternden Auftritt aufs Parkett, das unter den flinken Füßen der Turnerbundler zu glühen anfing. Mit 15:10, 15:11 und einer „extrem souveränen Spielanlage“, so Nick Wewers, stürmte die Jugend von der Brehm ins Halbfinale. Ein Ergebnis, das für das Trainergespann bereits als spektakulärer Bonus feststand: „Eigentlich sollten die Jungs nur Erfahrungen sammeln“, gestand Nick Wewers. „Aber sie haben eine Menge mehr mitgenommen, als gedacht.“

Der Favorit aus Paderborn wartete in der Vorschlussrunde und entpuppte sich als unüberwindbare Hürde. Die Ostwestfalen konterten die solide vorgetragenen Spielzüge der Werdener mit automatisierter Präzision und sicherten sich mit 2:0 das Ticket für das Finale, während sich der WTB zum Nachtisch im Spiel um Platz drei mit dem Rumelner TV messen musste. Auf dem Feld konnten die Rot-Weißen mit schwindenden Kräften keine Antworten mehr finden, wodurch unterm Strich ein überragender vierter Platz zu Buche stand. Nach einem „rundum gelungenen und erfolgreichen Turnier“ darf das Trainergespann das Team zu den vier besten U12-Mannschaften in ganz Nordrhein-Westfalen zählen.

B.L.