Auf Glatteis ins neue Jahr

Die WTB-Volleyballer sind mit vier Niederlagen wie auf Glatteis in das neue Jahr geschlittert. Einzig die bisher sieglose Drittvertretung der Damen schien Kufen an den Sohlen zu haben und sicherte sich mit Ruhe und Geduld den ersten Saisonsieg.

Herren

Landesliga, WTB I 0:3 VV Humann Essen V

Das erste Spiel des neuen Jahres war zugleich das letzte Spiel der Hinrunde und bescherte der Erstvertretung eine 0:3-Pleite gegen den Lokalrivalen aus Steele. Jene junge Truppe zeigte mit dem Anpfiff eine gehörige Portion Respekt vor den Werdenern, die sich „ohne großes Zutun“, wie KapitĂ€n Waschilowski meinte, einen ordentlichen Vorsprung erspielte. Doch schon mit der ersten Aufgabenserie des Kontrahenten, die die FĂŒhrung wechseln ließ, detektierte Waschilowski das fĂŒr dieses Spiel wegweisende Problem des WTB: „Die Annahme stand auf sehr wackeligen Beinen“, fĂŒhrte der KapitĂ€n aus, „sodass kaum ein geordneter Spielaufbau zustande kam.“ Die Annahme – sonst der haltgebende Anker des Werdener Spiels – gab mit zunehmender HĂ€rte in den AufschlĂ€gen immer wieder nach und hofierte den VVH trotz versuchter Rettungsmaßnahmen von der Bank zur 2:0-SatzfĂŒhrung. Mit der Verschiebung von Nick Wewers in den Außenangriff griff eine der Korrekturen zwar im dritten Satz, „doch die Unsicherheiten in der Annahme bremsten uns immer wieder aus“, fasste es Waschilowski zusammen. Mit 20:25 ging zwar auch der dritte Akt verloren, doch der KapitĂ€n weiß, was in den kommenden Wochen zu tun ist: „Mund abputzen, Annahme ĂŒben, und ab zurĂŒck in die Erfolgsspur!“

Bezirksliga, WTB II 1:3 MTG Horst III

Obwohl der Auftakt mit 25:17 gegen den Stadtrivalen aus Horst noch glĂŒckte, schickte die in der Tabelle vor dem Spiel hinter dem WTB platzierte Konkurrenz den Turnerbund noch auf die Bretter. Mit der gesicherten 1:0-SatzfĂŒhrung ließen die Werdener die Konsequenz in allen Mannschaftsteilen vermissen, was das stetig abbauende Punktekonto (22:25, 21:25, 17:25) belegte. Dem WTB gelang es nie, Ruhe in das von hoher NervositĂ€t geprĂ€gte Spiel zu bekommen. Somit entschied die MTG den offenen Schlagabtausch in den drei weiteren SĂ€tzen fĂŒr sich.

Damen

Landesliga, WTB I 1:3 VV Humann Essen II

Noch bevor der Schlagabtausch mit der Zweitvertretung des Vorzeigevereins aus Steele angepfiffen war, wirkte Trainer Christian Perband bereits auf das Geschehen ein. Perband antizipierte den typischen Dauerdruck in den Angaben der Konkurrenz und verĂ€nderte die eigene Startformation drastisch. Der WTB entzog sich somit dem Trommelfeuer von der Grundlinie partiell, doch zu viele „unĂŒberlegt“, so der Trainer, ausgespielte BĂ€lle brachten den Turnerbund mit 14:25 ins Hintertreffen. Die alsdann eigenstĂ€ndig durchgefĂŒhrte Erhöhung der Risikobereitschaft im Aufschlag und in den Angriffen ließ die Werdenerinnen im zweiten Satz aus dem Hintertreffen auf die Überholspur wechseln – der 25:23-Ausgleich gelang. Was dann folgte, bezeichnete Perband als einen „eigenartigen Satz“, bei dem der WTB „spielerisch auf der Stelle“ trat. Die Eigenfehler bremsten den Turnerbund aus und ließen den VVH erneut passieren. Bis zum Stand von 14:12 fĂŒr die eigenen Farben fanden die WTBlerinnen dann im vierten Abschnitt zurĂŒck zu der vormals gezeigten SouverĂ€nitĂ€t, ehe der Trainer von der Seitenlinie einen „spielentscheidenden Break“ mitansehen musste. Der Fehlerteufel war zurĂŒck und schenkte dem VVH drei Punkte.

Bezirksklasse, WTB II 0:3 SV Blau-Weiß Dingden

Trotz der 0:3-Niederlage gegen den ungeschlagenen TabellenfĂŒhrer aus Dingden sprach Trainer Sven Heimeshoff im Anschluss an die Partie von einem „Mut machenden Auftritt“ seiner SchĂŒtzlinge. Die WTBlerinnen, mit Emma Macek erneut um eine weitere Spielerin aus der Kreisliga ergĂ€nzt, konterten mit druckvollen Aufgaben die spielerische Finesse des Favoriten. Dieser hatte in drei SĂ€tzen (17:25, 16:25, 14:25) viel MĂŒhe mit dem WTB, der seine Eigenfehlerquote nahe dem Nullpunkt hielt. So war Heimeshoff mit dem „teilweise ausgeglichenen Spielverlauf“ sehr zufrieden und peilte zugleich die nĂ€chsten Punkte in der kommenden Partie gegen den Weseler TV an – „im Idealfall drei“, so der Trainer, „um nicht in die Gefahr zu kommen, am Saisonende in die Relegation zu mĂŒssen.“

Kreisliga, WTB III 3:0 VC Essen-Borbeck VI

WĂ€hrend alle anderen WTB-Teams auf Glatteis in das neue Jahr schlitterten, bewegte sich die Drittvertretung mit dem ersten Sieg der Saison wie eine grazile EislĂ€uferin ĂŒber das gefrorene Nass. Interimstrainerin Susanne Heimeshoff sah einen „relativ gut“ gefĂŒhrten Auftakt der jungen Werdenerinnen, die mit 25:18 in FĂŒhrung gingen, ehe von der Seitenlinie „manche Eigenfehler im Aufschlag und der Annahme“ moniert wurden. Doch ebenso sprudelten aus Heimeshoff lobende Worte fĂŒr starke Aufgabenserien von Henrike Mohnhaupt und Jule Jetter, sowie das kreative Zuspiel von Minna ZĂŒrbig heraus. Letztere riss im zweiten Satz beim Stand von 23:23 mit einem gekonnten Lob die TĂŒr zum Sieg sperrangelweit auf. Die bewegliche Abwehr war dann beim 25:20 im dritten Satz fĂŒr die letzten, siegbringenden Schritte durch diese TĂŒr verantwortlich, was die Aushilfstrainerin „im Großen und Ganzen“ zufriedenstellte, auch wenn es auf dem Feld „immer noch viel zu leise“ sei, so Heimeshoff.

B.L.